Washington. Lkw-Fahrer in den USA werden in Zukunft besser gegen den zuweilen von ihren Arbeit- oder Auftragsgebern ausgeübten Zwang geschützt sein, bestehende Gesetze zur Wahrung der Straßenverkehrssicherheit bewusst nicht zu beachten. Eine entsprechende Richtlinie wurde jetzt im Amtsblatt der US-Regierung (Federal Register) veröffentlicht. Sie tritt am 29. Januar 2016 in Kraft. Ab dann droht ein Bußgeld von bis zu 16.000 US-Dollar (gut 15.000 Euro) bei jedem nachgewiesenem Zwang auf einen Lkw-Fahrer, Verkehrssicherheitsregeln wie zum Beispiel die Lenk- und Ruhezeiten nicht einzuhalten. Die Richtlinie gilt auch für Busfahrer.
„Millionen von Lkw- und Busfahrern stellen sicher, dass Güter und Menschen in unserem Land transportiert werden. Wir müssen alles dafür tun, damit sie ihre Arbeit so sicher und verantwortungsvoll wie möglich ausüben können“, begründete der US-Staatssekretär für Verkehr, Anthony Foxx (Demokrat), die neue Richtlinie. „Sie erlaubt es, künftig wirkungsvoll gegen diejenigen vorgehen zu können, die innerhalb der Lieferkette bewusst diese Sicherheit der Fahrer und damit auch der anderen Verkehrsteilnehmer gefährden“, so Foxx weiter in einer Pressemitteilung der US-Behörde für Sicherheit im Straßentransport (Federal Motor Carrier Safety Administration, FMCSA).
Die neue Richtlinie regelt drei Bereiche: die Art und Weise, wie Berufskraftfahrer Fälle an die FMCSA melden können; die Schritte, die FMCSA zur Aufklärung der Anschuldigungen ergreifen kann; die Strafen, die bei nachgewiesenem Zwang zur Regelmissachtung ausgesprochen werden können.
Laut FMCSA werden in den USA regelmäßig Lkw-Fahrer unter Androhung von weitreichenden Konsequenzen wie Job-Verlust oder Gehaltskürzungen dazu gezwungen, gegen bestehende Verkehrssicherheitsregeln zu verstoßen, um Waren schneller an ihren Bestimmungsort zu bringen. (kw)