Der Lkw-Verkehr in Österreich hat in diesem Jahr zugenommen. Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ist der Schwerverkehr in den ersten zehn Monaten um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Im Vergleich zu 2019, vor der Corona-Pandemie, fuhren demnach bei zwei Drittel der Zählstellen mehr Lkw als vor der Pandemie.
Auf 58 Prozent von 283 Zählstellen waren laut VCÖ in den ersten zehn Monaten 2022 mehr Lkw unterwegs als im Vorjahr. Zugenommen hat der Lkw-Verkehr vor allem auf der A5, A11,A12, A13 und A14. Laut VCÖ waren die meisten Lkw auf der Westautobahn A1 unterwegs. Im Abschnitt Traun bis Haid wurden in den ersten zehn Monaten 2022 fast 4,7 Millionen Lkw gezählt.
„Wenn der Trend bis zum Jahresende anhält, dann wird der Brenner heuer der höchsten Lkw-Belastung in seiner Geschichte ausgesetzt sein“, sagte der VCÖ-Experte Schwendinger. Schon im Vorjahr wurde hier der bisherige Höchstwert des Jahres 2019 nur um 20.000 Fahrzeuge unterschritten, sagte Michael Schwedinger.
Der VCÖ will den Lkw-Verkehr einschränken und schlägt dazu zwei Möglichkeiten vor: Zum einen durch die Nutzung der rund 1000 Anschlussbahnen. Von diesen Schienenverbindungen zwischen Betrieben und dem öffentlichen Schienennetz sei nur rund die Hälfte in Betrieb. Innerhalb Österreichs liege bei den betrieblichen Gleisanschlüssen ein großes Potenzial, um Güter direkt vom Betrieb auf die Schiene zu bringen, betont der VCÖ. Zum anderen rät der VCÖ zu mehr Lkw-Kontrollen, also regelmäßiger zu überprüfen, ob alle Ladtwagen die maximale Geschwindigkeit von 80 km/h fahren, wie schwer sie beladen sind und ob alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten werden. (ms)