Wiesbaden. Die Stadt Wiesbaden befürchtet wegen der neuen Engstelle an der Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 einen regelmäßigen Verkehrskollaps. Straßenverkehrsamt und Polizei wollen in den kommenden Tagen genau beobachten, welche Schleichwege sich die Autofahrer suchen und notfalls einschreiten. Am Mittwochmorgen habe auf bestimmten Straßen im Berufsverkehr Stillstand geherrscht, sagte ein Polizeisprecher. Es werde nun mehrere Tage geschaut, wo sich die „hot spots“ bilden. „Wenn es keine Besserung gibt, müssen wir eingreifen.“
Der Leiter des Straßenverkehrsamtes, Winnrich Tischel, sagte, erste Autobahnzubringer seien am Mittwochmorgen wegen der chaotischen Verhältnisse kurzfristig von der Polizei gesperrt worden. „Es kann nicht sein und führt zum Verkehrskollaps in Wiesbaden, wenn sich Fernverkehr von den Autobahnen in der Not Umfahrungen des Staus auf der A 66 durch das Wiesbadener Stadtgebiet sucht“, erklärte er. Eine Sprecherin von Hessen Mobil rief die Autofahrer dazu auf, die Umleitungen über die Autobahnen zu nutzen.
Neubau ist für 2019 geplant
Die Zahl der Fahrstreifen über die Autobahnbrücke war aus Sicherheitsgründen von drei auf zwei reduziert worden. Kontrollen hatten ergeben, dass wegen eines Baufehlers die Tragfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die marode Salzbachtalbrücke soll vom Frühjahr 2019 an neu gebaut werden. Bei den Vorbereitungen montierte eine Firma eine Transportschiene falsch und beschädigte das Bauwerk. Ob Hessen Mobil die Baufirma verklagt wird nach Angaben der Behörde derzeit geprüft.
Für den Schwerverkehr wurden Umleitungen über die A3, A67, A60 und A643 eingerichtet, die teilweise auf die andere Rheinseite und durch Rheinland-Pfalz führen. Allerdings handelt es sich um Empfehlungen, die Brücke ist nicht für Lastwagen gesperrt. Derzeit suchen den Angaben zufolge externe Gutachter und die Landesbehörde gemeinsam nach Möglichkeiten, die Tragfähigkeit des Bauwerks soweit zu erhöhen, dass bestenfalls wieder drei Fahrstreifen benutzt werden können. (dpa/fa)