Marmor, Stein und Flugzeug-Oldie

Als Christoph Killing vor mittlerweile zwölf Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit wagte, hatte er bereits reichlich Erfahrung mit Transporten von Natursteinen und edlen Marmorblöcken. Die verarbeitete nämlich der Betrieb seiner Eltern und sorgte mit eigenen Lkw-Zügen für den wöchentlichen Nachschub. Schnell wurde Christoph Killing klar, dass sich der Transport als klassisches Outsourcing-Projekt eignet. Er übernahm die Baustoffzüge und die bestehenden Aufträge und ging zudem auf Akquise. Denn alleine mit dem Naturstein-Nachschub für den Steinmetzbetrieb war die "Flotte" noch lange nicht ausgelastet. Für Killing ging nun ein langgehegter Traum in Erfüllung: Schon als Teenager hatten ihn die Lkw, die auf dem Hof ein- und ausfuhren, deutlich mehr als das Handwerk des Steinmetzes fasziniert. Und da die beiden Züge mit Selbstladetechnik ausgestattet waren, suchte er in der näheren Umgebung nach neuen Kunden, die genau diese Ausstattung benötigten. Heute - zwölf Jahre später - gehören zu KTL neben den Selbstladern für den Natursteintransport Tielader, Hängerzüge mit Stapler sowie Silotransporter. Expansion mit Selbstladetechnik Zwei Jahre nach der Unternehmensgründung flatterte eine Anfrage auf Killings Schreibtisch, die einen Mitnahmestapler als Voraussetzung für die Auftragszuteilung voraussetzte. Inzwischen gehörten zwei fest angestellte Fahrer zum KTL-Fahrerteam. Kurzum nahm der Unternehmer den Auftrag an und mietete sich zunächst ein Fahrzeug, das den Anforderungen entsprach. Aus diesem Erstversuch ist inzwischen das zweite Standbein der Spedition geworden, in der inzwischen zehn fest angestellte Fahrer eine Spezialflotte aus über zehn Auflieger- und Hänger-Gespannen bewegen. "Der Auftrag für einen großen Torhersteller hier aus der Umgebung gab bei uns den Ausschlag für kontinuierliches Wachstum", erinnert sich der Firmenchef. "Wir haben von Beginn an größten Wert auf Qualität gelegt, sowohl was Pünktlichkeit und Auftreten beim Kunden angeht, als auch in puncto Sicherheit", so Killing weiter. Das brachte dem jungen Unternehmen nicht nur ein festes Auftragsvolumen des neuen Kunden, sondern auch jede Menge Renommee in der regionalen Transportszene. Erster Tieflader für Schwertransporte Der KTL-Fuhrpark wuchs ebenso kontrolliert wie das Team an festen Fahrern. 2015 wagte Christoph Killing dann den Schritt Richtung Standbein drei, den Schwertransport mit Spezial-Tiefladern - Anlass war die Auftragsanfrage für den Transport eines Teleskopladers von Gelsenkirchen nach Arnsberg. "Schwertransporte hatten mich schon immer interessiert, und nachdem wir den Auftrag mit einem Tieflader erfolgreich durchgeführt hatten, war mir klar, wo die Reise insgesamt hingeht", sagt der KTL-Chef. Heute gehören Schwertransporte zum täglichen Geschäft bei KTL. Killing, der mit seiner Firma auf eine Größe gewachsen ist, die er für ideal hält, hatte zwischenzeitlich noch auf Silotransporte erweitert und betreibt für die umliegenden Gewerbebetriebe in der kalten Jahreszeit Winterdienst. KTL ist durch die wöchentlichen Fixtransporte für Stammkunden und das florierende Schwerlast-Geschäft gut ausgelastet. Der Chef plant sich als Fahrer regelmäßig mit ein, nimmt sich aber auch fahrerische Auszeiten, um sich um Dispo und Akquise zu kümmern. Außerdem betreibt KTL eine eigene Werkstatt, in der kleine Reparaturen selbst vorgenommen werden. Außerdem wird hier das komplette Reifenmanagement in Eigenregie abgewickelt. "Reifen gebe ich ungern aus der Hand", sagt der Schwerlastexperte Killing, "gerade bei schweren Lasten will ich da nichts dem Zufall überlassen." Vom viel besprochenen Fahrermangel blieb KTL bisher verschont. "Ich stelle ausschließlich Fahrer aus der Region ein und lege Wert darauf, dass jeder oft bei seiner Familie sein kann", erklärt Killing seine Philosophie. Entsprechend lang sind die meisten Fahrer schon im Team. Und da das Geschäft bei KTL sehr berechenbar sei, müsse auch nicht mit saisonalen oder Aushilfskräften gearbeitet werden. Einen hohen Stellenwert räumt der Chef der kontinuierlichen Schulung ein, denn gerade im Schwerlastverkehr sind perfekte Ladungssicherung und fundiertes Wissen über Fahrzeug und Ladung unerlässlich. Was ebenfalls für die Kontinuität im Fahrer-Team sorgt, sind die gut kalkulierbaren Routen. Nachtruhe für die Fahrer Killing sorgt dafür, dass seine Fahrer kaum auf Parkplätzen übernachten müssen. Das passiert eher beim Verlader oder in einer befreundeten Werkstatt, wo die Fahrer sicher einen Stellplatz für die Nacht bekommen und ohne Sorge auf ihre Ruhezeiten kommen. Ein weiteres KTL-Prinzip betrifft den Fuhrpark. Auch hier ist das Hauptargument wieder die Sicherheit, denn bei den schweren Ladungsteilen, die das KTL-Team durch ganz Europa transportiert, sind Pannen teuer und folgenreich, im Schwerverkehr sind sie unterm Strich undenkbar. "Meine Fahrzeuge werden grundsätzlich mit allen relevanten Sicherheits-Features ausgestattet", sagt der Chef. Und die Fahrer haben ein gewichtiges Wörtchen mitzusprechen, wenn es um die individuelle Ausstattung des jeweiligen Stammfahrzeugs geht. Wie gut das Gesamtkonzept KTL Transporte bei den Fahrern ankommt, zeigte sich Ende September 2020, als der Flugzeug-Oldtimer "Tante Ju", eine Ju 52 D-AQUI, von Bremen nach Paderborn transportiert wurde (siehe Kasten unten). Es sind drei KTL-Tieflader und drei Begleittrucks im Konvoi, doch fast alle KTL-Fahrer sind mit von der Partie. Die Tante Ju ist zwar ein Spezialauftrag, der genau ins Firmenspektrum passt - trotzdem ist ein solches Projekt etwas Besonderes. Keiner weiß das besser als Killing, der den Auftrag angenommen hat, ohne genau zu wissen, was auf ihn und sein Team zukommen würde. Dafür wusste er aber, dass mit einem echten Team alles machbar ist. Mehr zum Thema finden Sie unter #schwerlast www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Anstatt im elterlichen Steinmetz-Betrieb Steine zu verarbeiten, wollte Christoph Killing sie lieber im Lkw durch Deutschland fahren. Inzwischen beschäftigt er zehn Fahrer im eigenen Transportunternehmen und befördert neben Steinen auch andere schwere Lasten. Daten und Fakten Gründung: 2008 durch Christoph KillingHauptaktivitäten: Transporte von Baustoffen mit Spezialisierung auf Natursteintafeln mit Entladetechnik Mitnahmestapler und LadekranDurchführung von Schwer- und GroßraumtransportenMitarbeiter: Zehn FahrerFuhrpark: 10 Zugmaschinen (MAN, Mercedes und Scania)15 Auflieger (Kennis, Schmitz Cargobull, Broshuis und Faymonville) "Fahrermangel ist kaum ein Thema" - Christoph Killing, Geschäftsführer KTL Transporte Suchen Sie aktuell Fahrer? Wir suchen immer mal wieder einen neuen Mitarbeiter. Auch wenn es im Unternehmen eine niedrige Fluktuation gibt, kommen Personalwechsel vor. Grade Stellen von älteren Kollegen müssen wir immer mal wieder neu besetzen. Was erwarten Sie von einem Fahrer? Wir erwarten ein gepflegtes und stets einwandfreies Auftreten beim Kunden und Mitarbeiter, die die deutsche Sprache in Wort und Schrift perfekt beherrschen. Neben technischem Verständnis und Spaß an dem Beruf wäre es wünschenswert, wenn bereits Erfahrungen im Bereich Mitnahmestapler oder Ladekran vorliegen. Und was erwartet die Fahrer bei Ihnen? Den Fahrer erwartet bei uns ein kleines, aber feines Unternehmen mit einem sehr familiären Umfeld. Bei uns hält sich jeder an getroffene Absprachen, Löhne werden immer pünktlich und fair bezahlt. Unser Fuhrpark ist modern und sehr gepflegt, jeder Mitarbeiter hat ein fest zugeteiltes Fahrzeug. Das gemeinsame Abendessen freitags (aktuell wegen Corona nicht möglich) und Ausflüge zur IAA oder zum Truck-Grand-Prix sind Dinge, die sicherlich zum guten Betriebsklima beitragen, die mir aber auch persönlich wichtig sind und die ich nicht missen möchte. Was bieten Sie Ihren Fahrern? Neben der pünktlichen Bezahlung übernehmen wir sämtliche Kosten für Schulungen, die vorgeschriebenen Weiterbildungen sowie die Arbeitskleidung. Darüber hinaus zahlen wir auf Wunsch die Mitgliedschaft in einem örtlichen Fitnessstudio, um dem Mitarbeiter einen Ausgleich zur Arbeitstätigkeit zu ermöglichen. Bei der Anschaffung von Fahrzeugen werden die Wünsche des Fahrers berücksichtigt. Wo steht die Spedition in fünf Jahren? Wir möchten die bestehenden Geschäftsfelder weiter ausbauen und die langjährigen Kundenbeziehungen festigen. Ein Ausbau der Fahrzeugflotte oder der Dienstleistungen auf Kosten unserer Qualität ist nicht geplant; dennoch reagieren wir flexibel auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden.

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