Hamburg. Neue Brücke oder Tunnel: Für die geplante Erneuerung der Hamburger Köhlbrandbrücke laufen Machbarkeitsstudien.
Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der Linken an den Senat hervor, die am Montag öffentlich wurde. Die erste Studie untersucht demnach, ob anstelle der Köhlbrandbrücke eine neue Brücke über die Elbe oder ein Tunnel darunter erwogen werden sollte. Ein Ergebnis hierzu werde nicht vor 2019 vorliegen, sagte eine Sprecherin der Hamburger Hafenbehörde HPA auf Anfrage.
Die zweite Studie, die jüngst erst ausgeschrieben wurde, setzt sich dann mit der Ausgestaltung und Dimensionierung einer neuen Brücke auseinander. Aufgrund des aktuellen Planungsstandes gebe es noch keine belastbaren Kosten für eine Nachfolgelösung, teilte der Senat mit.
Sicherer und wirtschaftlicher Betrieb der Brücke nur bis 2030
Für die Köhlbrandbrücke zeichnet sich ihr altersbedingtes Ende ab, wie Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) erläutert hatte. Sie könne nur noch bis 2030 sicher und wirtschaftlich betrieben werden, berichtete er im Januar. Daher sollten Planungen für einen Neubau mit mindestens 73,5 Metern Durchfahrtshöhe anlaufen, damit er auch von Schiffen mit mehr als 400 Metern Länge und mehr als 60 Metern Breite passiert werden kann.
Laut Senats-Antwort kamen im vergangenen Jahr 856 Schiffe in der Länge 300 bis 400 Meter und 26 noch größere. 420 Schiffe hatten eine Breite von 50 bis 60 Metern. Für die Linken erscheint die Höhe der Brücke von aktuell 53 Metern nicht ein zwingender Grund für deren Abriss zu sein. Es sei jedoch davon auszugehen, dass Schiffe mit mehr als 366 Metern Länge oder einer Kapazität von mehr als 18.000 TEU (Standardcontainern) die alte Durchfahrtshöhe überschreiten, teilte der Senat mit. Hierzu gibt es keine Zahlen.
Das 1974 eröffnete, weithin sichtbare Bauwerk wurde den früheren HPA-Angaben zufolge in den vergangenen acht Jahren mit rund 60 Millionen Euro instandgehalten. Täglich wird die Köhlbrandbrücke laut HPA von 34.000 Fahrzeugen (2016) genutzt, rund ein Drittel davon sind Lkw. (dpa)