Frankfurt/Köln. Die Notlandung bei der Lufthansa blieb Europas umsatzstärkstem Luftverkehrskonzern gerade noch erspart: In buchstäblich letzter Minute hat die Fluggesellschaft die Weichen für die Neubesetzung der Aufsichtsratsspitze gestellt. Am Abend vor der Hauptversammlung wurde der umstrittene frühere Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber doch wieder aufs Schild gehoben – nachdem dieser zunächst das Handtuch geworfen hatte.
Während einflussreiche deutsche Aktionäre ihm Fehler aus der Vergangenheit vorwarfen, sahen angelsächsische Investoren die Nähe zum aktuellen Vorstand und die Vielzahl von Mayrhubers Aufsichtsmandaten kritisch. All dies hatte Mayrhuber bewogen, seine Kandidatur zurückzuziehen. Nun stellt er sich doch zur Wahl, wie das Unternehmen am Montagabend in einer Pflichtmitteilung für die Börse mitteilte.
Außerdem hat die Lufthansa zwei neue Manager in ihren Vorstand berufen und damit die Unternehmensführung von vier auf fünf Personen erweitert. Als Nachfolger des ausscheidenden Personalvorstands Stefan Lauer rücken zum 1. Juli der Swiss-Chef Harry Hohmeister (49) und die Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens (49) in die Konzernleitung auf, wie der Aufsichtsrat am Montag in Köln mitteilte. Beide sollen ihre bisherigen Posten behalten, so dass keine Neueinstellungen notwendig sind. Hohmeister soll die Verbundairlines leiten, Volkens die Personalverantwortung im Gesamtkonzern. Sie ist nach Finanzchefin Simone Menne die zweite Frau in der engeren Lufthansa-Führung. (dpa)