Frankfurt/Main. Die Frachttochter der Lufthansa hat heute auf dem Frankfurter Flughafen ein Zentrum für den Umschlag von Pharmazeutika eingeweiht. Die rund 5000 Quadratmeter große Anlage verfügt über diverse Kühlkammern, die auf die speziellen Temperaturanforderungen von Arzneimitteln, Impfstoffen oder biomedizinische Produkte ausgelegt sind. Das Zentrum verfügt über einen direkten Vorfeldzugang und hat rund sechs Millionen Euro gekostet.
Pharma ist laut Aussage von Cargo-Vertriebschef Andreas Otto mit durchschnittlichen jährlichen Steigerungsraten von 15 Prozent das am schnellsten wachsende Spezialprodukt der LH Cargo. Es trägt knapp zehn Prozent zum Gesamtumsatz der Frachtfluglinie bei. „Mit dem Zentrum setzen wir den industriellen Trend beim Pharmaumschlag und folgen ihm nicht nur", so Otto.
Laut Manager Otto werden für Erzeugnisse der Pharmaindustrie weltweit derzeit 975 Milliarden Euro umgesetzt. Auf Temperatur sensitive Produkte entfallen davon rund 20 Prozent. In den USA werden pro Einwohner derzeit im Schnitt 820 US-Dollar für Arzneimittel, Salben oder Cremes ausgegeben. Etwas geringer, genaue Summen wurden von Lufthansa Cargo nicht vorgelegt, dürften die Ausgaben in Deutschland sein. Vergleichsweise niedrig sind die Zahlen für China, wo 13 US-Dollar pro Jahr und Kopf für pharmazeutische Erzeugnisse ausgegeben werden.
Wichtigstes Herstellerland ist Indien, wo sich mit staatlicher Hilfe im Umfeld der Großstadt Hyderabad ein Pharma-Cluster entwickelt hat. Lufthansa Cargo unterhält dort in Partnerschaft mit dem örtlichen Flughafen bereits seit dem vergangenen Jahr ein Pharmazentrum für den Umschlag und den Transport dieser Produktgattung. (hs)