Frankfurt. Die Bodendienstleister Fraport Cargo Services (FCS) und Weltmarktführer Worldwide Flight Services (WFS) befinden sich nach Informationen der VerkehrsRundschau in fortgeschrittenen Gesprächen über ein Zusammengehen. Ein Sprecher der Fraport AG bestätigte, dass sein Unternehmen bereits seit Monaten nach einem geeigneten Kooperationspartner für die Firmentochter FCS Ausschau halte, um deren Handlingaktivitäten am Standort Rhein-Main auszuweiten und zu optimieren. Den von internen Quellen gegenüber der VerkehrsRundschau genannten Namen Worldwide Flight Services wollte er aber nicht explizit bestätigen.
Am Standort Frankfurt ist FCS der nach Kunden und Volumen größte Anbieter von Abfertigungsaktivitäten für Luftfracht. Das Unternehmen profitiert stark von der Lage der Umschlaghalle, die direkt an das Vorfeld mit den dort parkenden Frachtflugzeugen angrenzt. Dies verkürzt die Wege und führt zu Zeitersparnissen beim Umschlag.
Bei der WFS, die ebenfalls auf Rhein-Main mit eigenen Anlagen und Personal stark vertreten ist, handelt es sich um ein Unternehmen mit weltweiter Präsenz. Das Fraport-Eigengewächs FCS hingegen ist ein ausschließlich lokaler Anbieter, der selbst auf Beteiligungsflughäfen der Muttergesellschaft wie etwa Hannover, Antalya, Lima oder Xian bisher nicht präsent ist.
Die Chance zur Expansion
Sollte es zur Ehe kommen, wäre für Bodendienstleister FCS die Tür zur weltweiten Expansion aufgestoßen.
Unklar ist wegen der Informationssperre über die laufenden Gespräche momentan noch, ob WFS und FCS ein Joint Venture auf der Basis 50-50 Prozent anstreben oder eines der Unternehmen die Kapitalmehrheit erwirbt. Internen Quellen zufolge sollen die Verhandlungen mittlerweile weit fortgeschritten sein, so dass mit einem Ergebnis in wenigen Wochen zu rechnen ist.
Der Frankfurter Frachtservice war schon vor zwei Jahren in Gesprächen über den Einstieg eines finanziell starken Partners. Seinerzeit handelte es sich um die schnell wachsende Emirates-Tochter Dnata, die hohes Interesse an einer Beteiligung bekundete, da sie auf Rhein-Main bisher nicht vertreten ist. Woran die Verhandlungen letztlich scheiterten, wurde von beiden Seiten nicht kommentiert. Marktbeobachter vermuten, dass Fraport-Anteilseigner (fast 10 Prozent) Lufthansa sich seinerzeit querlegte, um kein Unternehmen aus der Golf-Region auf der Heimatbasis der deutschen Fluglinie zusätzlich zu stärken. (hs)