Berlin. Eine sachliche und verantwortungsvolle Herangehensweise an das Thema Nachtflüge und Lärmschutz für alle Betroffenen fordert Karl-Ulrich Garnadt, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Cargo. Auf einer Veranstaltung des Deutschen Verkehrsforums am Dienstag in Berlin betonte Garnadt, dass die Lufthansa Cargo die Zukunft weiterhin in Frankfurt sehe. „Das Urteil zum Nachtflugverbot zwischen 23 und 5 Uhr haben wir zu akzeptieren und auf dieser Grundlage neu zu planen“, sagte der Airline-Chef. Sein Unternehmen habe das Volumen der Ausbauplanung für das neue Luftfracht-Center am Standort Frankfurt um ein Fünftel reduziert.
Einen Ausgleich zwischen Anwohnerinteressen und wirtschaftlichen Chancen des Luftfrachtverkehrs in Deutschland forderte Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums.
Michael Garvens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH, verwies auf Engpässe, die sich ergeben, wenn die Möglichkeiten für Nachtflüge eingeschränkt werden. Die Lage werde für die verbliebenen Standorte mit Nachtflugbetrieb nicht einfacher, wenn sich die Anlaufpunkte für nächtliche Fracht immer weiter konzentrierten. „Eine exportorientierte Nation wie Deutschland braucht nachtoffene Flughäfen, will sie perspektivisch nicht den Anschluss verlieren.“, apellietre Garvens. Auch dürften bestehende Betriebsgenehmigungen nicht nachträglich geändert werden. (diwi)