Grabow. Auf der Autobahn A14 in Mecklenburg-Vorpommern rollt der Verkehr jetzt bis nach Brandenburg. Der letzte Bauabschnitt zwischen Grabow und Groß Warnow wurde am Mittwoch freigegeben. Der Bund habe in den etwa elf Kilometer langen Abschnitt rund 114 Millionen Euro investiert, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU). Damit ist nun ein Drittel der neuen A14 von Schwerin bis Magdeburg im Bau oder bereits befahrbar.
In Mecklenburg-Vorpommern war die A14 eines der letzten großen Neubauvorhaben im Verkehrsbereich. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nannte die Verkehrsfreigabe einen Meilenstein beim Ausbau der Infrastruktur. Die A14 sei wichtig für die Wirtschaft und den Tourismus im Land: „Wir rücken enger mit dem mitteldeutschen Raum zusammen, können schneller nach Leipzig und Erfurt gelangen.“
Staatssekretär lobt Hinterlandanbindung
Ferlemann sagte, die A14 schaffe günstige Voraussetzungen dafür, die Wirtschaftskraft der Länder nachhaltig zu stärken, vorhandene Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Mit der Fortführung der A14 nach Süden in Richtung Magdeburg entstehe eine durchgängige leistungsfähige Hinterlandanbindung des Seehafens Wismar an die Wirtschaftszentren im Süden und Südosten Deutschlands bis nach Tschechien. In diesen rund 155 Kilometer langen Autobahnneubau werde der Bund etwa 1,4 Milliarden Euro investieren, davon rund 200 Millionen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Schwesig verwies darüber hinaus auf Verkehrsentlastungen in Ludwigslust und anderen Orten an der Bundesstraße 106. Auch für die vielen Pendler sei eine wesentliche Verbesserung erreicht.
Nach früheren Angaben soll die A14 bis 2022 zwischen Magdeburg und Schwerin durchgängig befahrbar sein. Das Verkehrsinfrastrukturprojekt A14 gilt als eines der wichtigsten Bauvorhaben in Norddeutschland.
Von der IHK Schwerin setzt es Kritik
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Schwerin kritisierte, die Bauzeit für die A14 in Mecklenburg-Vorpommern sei viel zu lang gewesen. Die Trasse müsse jetzt zügig fertig gebaut werden, sagte IHK-Präsident Hans Thon. Insbesondere das Güterkraftverkehrsgewerbe sehe den äußerst schleppenden Lückenschluss nach Magdeburg sehr kritisch. Die Unternehmer erwarteten schnelle Planungs- und Baufortschritte. „Kosten- und Zeitaufwand der Straßengütertransporte stehen in keiner Weise mehr in einem vernünftigen Verhältnis“, monierte Thon. (dpa)