Dresden/Leipzig. Nach dem zweistündiger Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL am Dienstagmorgen rechnet die Bahn in Sachsen noch bis zum Nachmittag mit Einschränkungen. Es werde einige Zeit dauern, bis sich alles wieder normalisiere, sagte Bahn-Sprecherin Änne Kliem. Vor allem Züge des Nah- und Fernverkehrs seien ab 6.00 Uhr auf den Bahnhöfen stehengeblieben. "Nun müssen die Züge erst wieder auf die richtigen Gleise und das braucht Zeit", sagte Kliem. Reisende müssten bis zum Nachmittag mit Einschränkungen rechnen.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben sich nach Bahnangaben rund 200 Lokführer an den Aktionen beteiligt. Im Nahverkehr blieben etwa 80 Prozent aller Züge in den Bahnhöfen. Insgesamt sind 50 Nahverkehrszüge ausgefallen, im Fernverkehr waren es 15. Das waren etwa zwei Drittel der Züge, die fahren sollten.
Am Morgen waren vor allem die größeren Bahnhöfe wie Dresden und Leipzig von den Warnstreiks betroffen. Pendler hatten mit Zugausfällen und Verspätungen zu kämpfen. Zwei Stunden lang sei kaum ein Zug auf den Bahnhöfen ein und ausgefahren. Die Bahn setzte auf vielen Strecken Ersatzbusse ein.
Auch bei der Vogtlandbahn wirbelte der Warnstreik einiges durcheinander. "Die meisten Einschränkungen gab es in Sachsen. Hier fielen zehn Züge aus. Ersatzbusse fuhren nicht", sagte Hartmut Schnorr vom Verkehrsverbund der Vogtlandbahn. Etwa 20 Lokführer seien dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt. Die Reisenden müssten bis zum Mittag noch mit Behinderungen rechnen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte zwischen 6.00 und 8.00 Uhr alle bei ihr organisierten Lokführer von Deutscher Bahn und privaten Unternehmen zum Warnstreik aufgerufen. "95 Prozent aller Züge blieben stehen", sagte GDL-Sprecher Hartmut Schaefer nach dem Warnstreik. "Die Beteiligung der Lokführer von den privaten Bahnunternehmen wie der Vogtlandbahn zeigen, dass die Lokführer voll und ganz hinter den Forderungen der Gewerkschaft stehen", sagte GDL-Sprecher Schaefer.
Die Gewerkschaft fordert eine einheitliche Bezahlung für alle 26.000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr in Deutschland. Der bundesweite Warnstreik hatte am Dienstagmorgen für erhebliche Behinderungen im Zugverkehr gesorgt. (dpa)