Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) lässt die Bahnkunden vorerst im Ungewissen über mögliche Streikaktionen in der kommenden Woche. Derzeit könne er keine Aussagen über mögliche Ziele und Aktionen machen, sagte am Freitag ein Sprecher der GDL in Frankfurt. Nicht einmal den Wochentag der ersten Aktionen wollte er mitteilen.
Die Gewerkschaft hatte nach den gescheiterten Tarifverhandlungen mit Deutscher Bahn AG und mehreren Privatbahnen für den Beginn der kommenden Woche Warnstreiks der Lokführer angekündigt. Als ein mögliches Ziel war dabei die von einer DB-Tochter betriebene Berliner S-Bahn genannt worden. GDL-Chef Claus Weselsky hatte versprochen, die Reisenden rechtzeitig zu informieren. Von aktuellen Gesprächen zur Abwendung des Streiks sei ihm nichts bekannt, sagte der GDL-Sprecher weiterhin. Ohne ein neues Angebot der Bahn bestehe dazu auch kein Grund.
Die GDL fordert einen einheitlichen Flächentarifvertrag für alle 26.000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr, unabhängig davon, für welches Unternehmen sie arbeiten. Dem bereits erreichten Branchentarifvertrag zwischen der Bahn, sechs großen Wettbewerbern und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sie sich nicht anschließen. Sie hält den dort vereinbarten Lohnzuwachs von rund fünf Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 29 Monaten für zu gering. Außerdem will die GDL Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen aller Lokführer durch den Flächentarif absichern. (dpa)