Frankfurt am Main. Seit einigen Tagen bereitet sich die Lokführer-Gewerkschaft darauf vor – heute um 11 Uhr teilte die Organisation das offizielle Ergebnis der Urabstimmung mit: Sechs Jahre nach den letzten Streiks der deutschen Lokführer, haben sie sich jetzt erneut zu diesem Schritt entschieden.
Der Streik beginnt bereits nächste Woche: Im Güterverkehr soll er laut GDL am Dienstagabend, 10. August, um 19 Uhr beginnen. Es folgt ein bundesweiter 48-stündiger Streik im Personenverkehr und in der Bahn-Infrastruktur vom Mittwoch, 2 Uhr, bis Freitag, 2 Uhr, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Dienstag in Frankfurt.
Hintergründe: Die GDL will nach Worten des GDL-Chefs eine Nullrunde im laufenden Jahr nicht akzeptieren, verlangte eine deutliche Corona-Prämie und Einkommenssteigerungen von 3,2 Prozent bei 28 Monaten Laufzeit.
Die Bahn will angesichts von neuen Milliardenverlusten während der Corona-Pandemie und großen Flutschäden einen länger laufenden Tarifvertrag und spätere Erhöhungsstufen bei gleicher Prozentzahl.
Letztere nannte zunächst keine Details zu Notfallplänen. Beim letzten GDL-Lokführer-Streik vor sechs Jahren hatte man einen Notfahrplan erstellt, um zumindest etwas Betrieb aufrecht zu erhalten. Im Fernverkehr konnte etwa ein Drittel der Züge fahren, vor allem auf den Hauptstrecken vom Ruhrgebiet nach Osten sowie von Hamburg nach Süden. Auch im Regionalverkehr und bei S-Bahnen dürfte bei einem Lokführerstreik ein Großteil der Züge ausfallen. Der gestörte Betriebsablauf könnte dann auch bei Konkurrenten der Deutschen Bahn zu Einschränkungen führen. (ste/dpa)
Helmut Scharmacher