Berlin. Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn fordert das Unternehmen in letzter Minute die Lokführergewerkschaft GDL zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. „Die Corona-Pandemie hat uns hart getroffen und horrende Schäden hinterlassen“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler der „Süddeutschen Zeitung“.
In diesem Jahr drohe der Deutschen Bahn ein Verlust von zwei Milliarden Euro durch die Pandemie. Ein Streik treffe den Konzern wie Bahnreisende zu einem verheerenden Zeitpunkt. „Kommen Sie an den Verhandlungstisch und führen Sie mit uns ernsthafte Verhandlungen“, forderte Seiler. Dann könnten Lösungen gefunden werden, die Bahn sei „zu Zugeständnissen bereit“.
Die GDL hatte Anfang Juni die Tarifgespräche für gescheitert erklärt und eine Urabstimmung über Streiks angekündigt. Diese soll am 9. August ausgezählt werden. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky rechnet mit einem eindeutigen Ergebnis. „Wir spüren: Die Beteiligung an der Urabstimmung ist groß. Wir rechnen damit, dass die Belegschaft ‚ja‘ zum Arbeitskampf sagt“, sagte er. Die Stimmung unter den Beschäftigten sei schlecht. (dpa)