Anlässlich des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin hat die Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS ein Update zur Größe und Struktur der Logistikwirtschaft in Deutschland vorgelegt. Demnach zeigen die Auswertungen der jüngsten Daten, dass die Logistikwirtschaft in Deutschland im Jahr 2021 ein deutliches Wachstum von fünf Prozent verzeichnen konnte. Trotz deutlich volatilerer Rahmenbedingungen und zahlreichen operativen Herausforderungen belege die Logistikwirtschaft damit ihre tragende Rolle als einer der wichtigsten deutschen Wirtschaftsbereiche.
2020 brachte die Corona-Pandemie für nahezu alle Logistik-Teilmärkte deutliche Störungen der Angebots- und Nachfragesituation mit sich. Dies hatte mit einem Minus von 1,8 Prozent den ersten Rückgang des Gesamtmarktvolumens seit elf Jahren zur Folge. Im Jahr 2021 konnte dieser Rückgang angesichts einer weiterhin robusten Nachfrage aus Industrie und Handel wettgemacht werden und lag mit rund drei Prozent über dem erreichten Marktvolumen vor der Pandemie.
Vor allem Schienengüterverkehr wächst
Das Wachstum des Logistikmarktes sei insbesondere auf zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse, neue Rekordwerte bei der Verkehrsleistung von Straße und Schiene sowie einem deutlichen Anstieg im KEP-Volumen und Preisen im Air- und Ocean-Cargo Bereich zurückzuführen, so das Fraunhofer-Institut. Aber auch im Transport seien Zuwächse realisiert worden. Während der Straßengüterverkehr mit 2,5 Prozent nur unterdurchschnittlich gewachsen ist, konnte die Transportleistung der Bahn mit einem Wachstum von 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eine deutlich höhere Dynamik aufweisen.
Verladerseitig hatten insbesondere die Bauwirtschaft und der Lebensmittel-Bereich sowie produktübergreifend der e-Commerce deutliche, teilweise zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen.
Prognosen für 2022
Auch für das laufende Jahr 2022 sei von einem weiteren Anstieg des Marktvolumens auszugehen, zeigen die Auswertungen. Inwiefern dieser neben der starken Preissteigerung auch realwirtschaftlich untermauert ist, müsse sich angesichts der aktuellen konjunkturellen Risiken aber noch zeigen.