Köln. Die Logistikbranche hat Nachholbedarf in Sachen Internetpräsenz. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Wie Web-affin ist die Logistikbranche?“ von Ennovative. Im Zuge derer hat die Online-Agentur 220 mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Spedition und Intralogistik befragt.
Den Umfrageergebnissen hat die Agentur eine Analyse der Websites gegenübergestellt. „Nahezu die Hälfte der Befragten schätzt den Ist-Zustand der eigenen Webpräsenz in puncto Suchmaschinenoptimierung, Design und mobile Fähigkeit falsch ein“, bilanziert Marcel Woywodt, Geschäftsleiter von Ennovative.
So halten zwei Drittel der Unternehmen ihr Website-Design für zeitgemäß. Bei einem Großteil dieser Unternehmen habe sich in der Analyse aber gezeigt, dass keine aktuellen Designmaßstäbe in Sachen Optik und Usability angesetzt wurden. Laut der Studie von Ennovative haben in diesem Jahr 28 Prozent und im Vorjahr 20 Prozent der befragten Logistikunternehmen ihren Internetseiten ein neues Aussehen und eine veränderte Bedienung (Fachsprech: Look-and-feel) verpasst.
Websites lassen Mobilität vermissen
Zudem verfügen die meisten Websites nicht über ein Responsive-Design. Das bedeutet, sie passen sich nicht automatisch an das genutzte Endgerät: PC, Smartphone oder Tablet an (siehe VerkehrsRundschau 17/2016). Diese Mobile-Fähigkeit ist aber mittlerweile eine Standardanforderung der Suchmaschinen und ein wichtiger Rankingfaktor. Laut der Umfrage sind 52 Prozent der Websites für mobile Endgeräte optimiert. Auch hier ergab sich nach der Websiteanalyse eine Abweichung: denn bei 30 Prozent derjenigen, die ihre Website als responsive einstuften, „trifft dies de facto nicht zu“, so Woywodt.
Daneben lagen die Befragten Logistikunternehmen auch mit ihrer Selbsteinschätzung bezüglich der Suchmaschinenoptimierung (SEO). So bewerteten 64 Prozent der Befragten ihre Websites als SEO-optimiert. Woywodt hält nach seiner Analyse dagegen: Die Hälfte dieser Ja-Sager habe sich mit dieser Einschätzung überschätzt. „Insgesamt 69 Prozent der gesamten Umfrageteilnehmer wenden danach keine professionelle SEO-Strategie an.“
Des Weiteren gaben 57 Prozent der gesamten Studienteilnehmer an, dass die Website sie bei der Akquise unterstützt. Dies zeigt sich auch darin, dass 56 Prozent aller befragten Unternehmen Anfragen von potzenziellen Kunden über die Internetseite verzeichnen. Für die restlichen 44 Prozent fungiert die Website derzeit vorwiegend als Visitenkarte, denn sie werden nicht auf diesem Wege kontaktiert.
Damit Leben und die benötigten Inhalte auf die Website kommen, ist in der Regel ein Content Management System (CMS) im Einsatz. 58 Prozent der an der Studie teilnehmenden Unternehmen setzen auf Typo3 und 20 Prozent nutzen Contenido. Lediglich acht Prozent arbeiten mit Wordpress und jeweils etwa vier Prozent mit Drupal, HTML oder Joomla. (sv)
Lars Lakomski