Bayerhafen hat im vergangenen Jahr ans seinen sechs Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau 8,17 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen. Laut Bayernhafen sind das 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr und damit im dritten Jahr in Folge ein Rückgang. „Häfen sind immer auch Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung“, sagte Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann zu den zahlen. Dem allgemeinen wirtschaftlichen Negativtrend habe man sich allerdings „insbesondere durch neue Relationen im Kombinierten Verkehr größtenteils entziehen und das Potenzial der Binnenhäfen für nachhaltige Logistikketten unter Beweis stellen“ können.
Der Schiffsgüterumschlag betrug 2,06 Millionen Tonnen und damit 6,6 Prozent weniger als 2023. Der Bahngüterumschlag betrug 6,1 Millionen Tonnen, das sind 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Kombinierten Verkehr (KV) wurden über alle bayernhafen-Standorte 474.030 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen, das ist ein Plus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr, deren Anteil im letzten Jahr stark zugelegt hat.
Nachholbedarf bei der Modernisierung
Die Investition in den Trailerport Regensburg, einem Terminal speziell für die Verladung von Wechselbrücken und Sattelaufliegern von der Straße auf die Schiene, habe die Aufnahme neuer Verkehre mit Lébény in Ungarn sowie über den Brenner mit Verona in Italien ermöglicht, so Bayernhafen. Auf diesen beiden Relationen wird der neue Helrom-Trailer-Wagen eingesetzt, mit dem Lkw-Trailer horizontal auf die Bahn verladen werden.
Die sechs Standorte von Bayernhafen würden als Logistikdrehscheiben die zuverlässige Versorgung von Gesellschaft und Industrie sicherstellen und seien für heimische Produkte das Tor zur Welt, so das Unternehmen. „Voraussetzung ist eine funktionierende und leistungsfähige Infrastruktur im Verkehrsnetz und hier ist der Nachholbedarf bei der Modernisierung im Schienennetz oder bei Schleusen und Brücken in Deutschland riesig“, sagte Bayernhafen- Geschäftsführer Joachim Zimmermann.
Mit Blick auf die im Generalsanierungskonzept geplanten monatelangen Vollsperrungen der Bahnstrecken nach Regensburg und Passau 2026 befürchte man gravierende Auswirkungen“. Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen brauche es eine „Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit mit weniger Bürokratie und schnellen Genehmigungsprozessen“, so der Bayernhafen-Geschäftsführer abschließend.