Stockholm. Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo hat im zweiten Quartal weiter von einem starken Auftragsbuch profitiert. Sorge bereitet dagegen der nach wie vor schwache Auftragseingang, auch wenn sich hier der Rückgang zwischen April und Ende Juni im Vergleich zum Jahresauftakt deutlich verlangsamt hat. In der Lkw-Sparte sei die Zahl der bestellten Lastwagen im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf knapp 48 000 Stück gesunken, teilte Volvo am Donnerstag, 18. Juli, in Stockholm mit.
Konzernchef Martin Lundstedt verwies darauf, dass der Rückgang unter anderem auch auf den hohen Vergleichswert des Vorjahres zurückgeht, als die Nachfrage besonders stark war. Das, was die Kunden für das laufende Jahr benötigen, hätten sie bereits bestellt und hielten sich derzeit wegen der Unsicherheit mit Blick auf die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft zurück.
Von den Aufträgen des Vorjahres profitiert
Im zweiten Quartal konnte Volvo dagegen noch von den vielen Aufträgen des Vorjahres zehren. Die Zahl der Auslieferungen zog um zehn Prozent auf 65.237 Lastwagen an. Beim Umsatz verzeichnete der Konzern ein Plus von 16 Prozent auf 121 Milliarden schwedische Kronen (rund 11,5 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis stieg um 22 Prozent auf 15 Milliarden Kronen – damit übertraf Volvo bei diesen beiden Kennziffern die Erwartungen der Experten. Ein Teil des Gewinnanstiegs ging aber auf positive Währungseffekte zurück.
Der schwedische Konzern konkurriert unter anderem mit der Daimler-Lkw-Sparte und der seit kurzem an der Börse notierten VW-Tochter Traton. Der Nutzfahrzeughersteller Volvo AB ist seit vielen Jahren vom schwedischen Pkw-Hersteller Volvo Cars getrennt. Volvo Cars gehört dem chinesischen Autokonzern Geely, der aber auch mit rund acht Prozent des Kapitals und 16 Prozent der Stimmrechte an Volvo AB beteiligt ist. (dpa)