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LD Lines eröffnet drei neue Linien

15.01.2014 13:41 Uhr
LD Lines eröffnet drei neue Linien
© Foto: LD Lines

Die Verbindungen an der europäischen Atlantikseite sollen verdichtet werden.

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Paris. Die französische Reederei Louis Dreyfus Armateurs glaubt weiter an die Zukunft ihrer „maritimen Autobahnen“. Sie hatte vor vier Jahren eine RoRo-Verbindung zwischen Montoir-de-Bretagne (Loire-Atlantique) und dem spanischen Hafen Gijòn in Asturien eröffnet und dafür von Frankreich und Spanien insgesamt 30 Millionen Euro plus vier Millionen aus dem EU-Programm Marco Polo an öffentlichen Hilfen erhalten. Diese laufen im September aus. Damit würden der Betreibertochter LD Lines allein zwischen Montoir und Gijòn pro Jahr Betriebsverluste in Höhe von sechs Millionen Euro entstehen, wie deren Generaldirektor Christophe Santoni gegenüber der Pariser Les Echos erklärte.

Erhöhung der Transporttarife

Eine Erhöhung der Transporttarife am Markt durchzusetzen, sei schwierig. LD Lines hofft deshalb darauf, dass die bisher erhobenen Hafengebühren revidiert werden, die die RoRo-Schiffe in dieselbe Kategorie einstufen wie einen Containerfrachter mit 12.000 Einheiten an Bord. Das sei „inkohärent“, kritisiert Santoni. Jetzt hat das Unternehmen auf Vorwärtsverteidigung geschaltet und drei neue Linien eingerichtet beziehungsweise schon bestehende geografisch ausgeweitet: Die zwischen Montoir und Gijòn wird bis nach Rosslare Europort im Südosten Irlands verlängert. Von Gijòn führt eine weitere in den britischen Hafen Poole in Dorset, von welchem aus schon im November eine Verbindung mit Santander in Spanien den Betrieb aufgenommen hat. Hierfür wurde ein zweites RoRo-Schiff mit Passagierkontingenten gechartert für mehr als 20 Millionen Euro jährlich.  Bei der Hafenbehörde in Nantes-Saint-Nazaire könnte Santoni mit seinen Ermässigungswünschen auf geneigte Ohren treffen, denn dort hofft man auf die Schaffung einer weiteren Linie zwischen Frankreich und Spanien, die Montoir mit Vigo verbinden und von der spanischen Reederei Suardiaz betrieben werden würde. Die Realisierung hängt davon ab, ob die EU auch hierfür Gelder aus dem Marco-Polo-Fonds bereitstellen wird. Suardiaz transportiert derzeit schon auf derselben Route einmal wöchentlich PKW des Herstellers Peugeot-Citroën PSA.

Konkurrenz zur Straße

Die Linie Montoir-Gijòn versteht sich als Konkurrent des Straßengütertransports und kommt derzeit auf eine Schiffsauslastung von 72 Prozent. Die Entwicklung hat im letzten Jahr stagniert. Transportiert wurden nach Angaben von LD Lines 20.000 LKW, 30 000 Neu-PKW aus den Renault-Werken in Valencia und Valladolid und 13.320 Privatautos. Den Grenzposten von Biriatou passieren demgegenüber jährlich 3,3 Millionen LKW. Ende 2014 will die Dreyfus-Tochter eine Bilanz zur wirtschaftlichen Lebensfähigkeit ihrer See-Autobahnen vorlegen. Laut Paul Tourre, Leiter des Institut supérieur d’économie maritime Nantes – Saint-Nazaire (Isemar), geht es darum, an der europäischen Atlantikseite ein ganzes Netz solcher Verbindungen zu schaffen. Er verweist dabei auf gelungene Vorläufer wie die von Garibaldi betriebene Linie zwischen Italien und Spanien und die seit zehn Jahren von der finnischen Transfennica unterhaltene zwischen Bilbao und Zeebrügge.

Die Regionalgruppierung des Straßengütertransport-Verbandes FNTR tritt für den Erhalt der Linie Montoir-Gijòn ein. Mit ihr liessen sich Treibstoff- und Lenkzeiten einsparen und die Sicherheit der Fahrer erhöhen, meinte Vorstand Philippe Bourdaud dazu, stellte aber zugleich das bisherige Finanzierungsmodell in Frage. 80 Prozent der Liniennutzer seien nämlich inzwischen spanische und portugiesische Transporteure, und die hätten wegen der Krise ihre Tarife nach unten geschraubt und damit anderen Marktanteile weggenommen. (jb)

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