Schindellegi. Die Kühne+Nagel-Gruppe hat erneut einen höheren Rohertrag und Reingewinn erzielt. Das geht aus den Jahreszahlen für 2019 hervor, die der Logistikkonzern mit Hauptsitz im schweizerischen Schindellegi am Donnerstag bekanntgab. Demnach stiegen der Nettoumsatz im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr um 1,5 Prozent auf umgerechnet 19,86 Milliarden Euro und der Rohertrag um 3,5 Prozent auf 7,53 Milliarden Euro. Der operative Gewinn EBIT verbesserte sich laut Kühne+Nagel um 7,5 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro und überschritt damit erstmals die Milliardenmarke. Der Reingewinn wuchs nach Konzernauskunft um 3,6 Prozent auf 753 Millionen Euro.
„In einem von Veränderungen geprägten Markt waren wir mit unserer Strategie sehr erfolgreich“, kommentierte Detlef Trefzger, CEO der Kühne+Nagel International AG, das abgelaufene Geschäftsjahr. In der Seefracht und bei den Landverkehren habe sich der Fokus auf Kundenservice, Kosteneffizienz, operative Systeme und Digitalisierung erneut bewährt. Im Geschäftsjahr 2019 baute Kühne + Nagel seine marktführende Stellung in der Seefracht weiter aus. Ein Plus von 3,6 Prozent bei den transportierten Standardcontainern führte hier zu einem deutlichen Anstieg des EBIT.
Landverkehr und Kontraktlogistik mit leichtem Plus, Luftfracht schwächelt
Im Landverkehr konnte der Logistikdienstleister in einem sich abschwächenden Umfeld eigenen Angaben zufolge Marktanteile gewinnen und das EBIT leicht steigern. Der Geschäftsbereich erweiterte das europäische Netzwerk mit der Übernahme der Firmen Jöbstl in Österreich und Rotra, einem führenden Landverkehrsanbieter in Belgien und den Niederlanden. In Nordamerika war das Geschäft mit Großkunden weiterhin Wachstumstreiber, während sich das Intermodalgeschäft aufgrund fallender Ölpreise abschwächte. In Südostasien baute der Geschäftsbereich seine Präsenz mit einer neuen Onlinebuchungsplattform aus.
Im volatileren Luftfrachtgeschäft konnte Kühne+Nagel lag das EBIT aufgrund gesunkener Nachfrage und eines um 5,7 Prozent niedrigeren Luftfrachtvolumens unter dem Vorjahresergebnis. Dank der Erweiterung des Dienstleistungsportfolios und dem Fokus auf digital unterstützte Dienstleistungen, einer optimierten Kostenstruktur sowie der erfolgreichen Integration von Quick International Courier, konnte sich diese Sparte aus Konzernsicht dennoch insgesamt gut behaupten.
In der Kontraktlogistik führte die Restrukturierung des Produkt-, Kunden- und Immobilienportfolios zu einem verbesserten Ergebnis. Mit der Eröffnung neuer Distributionszentren in Belgien, Deutschland und Luxemburg fand laut Kühne+Nagel eine Konzentration auf hochwertiges Wachstum in den Bereichen Pharma & Healthcare sowie E-Commerce-Fulfilment statt. Im Zusammenspiel zwischen Restrukturierung und Wachstum konnte ein leichtes Plus beim EBIT erzielt werden. (ag)