Interview: "Konzerne sind schwerfällig"

In den letzten Jahren hat Flash Europe International etliche digitale Start-ups gegründet, aber auch gekauft. Warum? Vor allem wollen wir nicht wie ein großer Konzern arbeiten. Konzerne sind schwerfällig. Wir dagegen sind Mittelständler und wollen flexibel bleiben. Da helfen uns die Start-ups sehr. Sie agieren selbstständig im Markt und sind dadurch sehr agil. Zudem können sie als Startup selbst mit unseren Mitbewerbern wie In Time Express zusammenarbeiten. Wir haben also viele Vorteile. Deshalb fahren diese Strategie. Nach welchen Kriterien wählen Sie ein Start-up überhaupt aus? Unsere Mission ist es, unseren Kunden das Leben zu erleichtern. Insofern muss das Startup eine innovative Lösung entwickelt haben, das zu der Erleichterung des On-Demand-Delivery-Bereiches beiträgt. Hier geht es entweder um eine Angebotserweiterung oder eine Verbesserung der Qualität. Als Beispiel für eine Qualitätsverbesserung lässt sich unser jetzt neu auf dem deutschen Markt etabliertes Start-up Genius Academy nennen. Mit diesem E-Learning-System können Fahrer und Partner zielführend geschult werden. Weiterhin dürfen die Startups natürlich langfristig kein Geld verbrennen. Welche Hürden gibt es in der Zusammenarbeit mit digitalen Start-ups? Herausfordernd sind die unterschiedlichen Firmenkulturen. Es geht um die Balance zwischen weitreichenden Innovationen und strukturierter Entwicklung. Uns half die Bündelung aller Aktivitäten unter der Plattform Redspher, die aber nach wie vor eigenständig agieren - aber mit einer gemeinsamen Unternehmensstrategie. Bislang ist Ihr Umsatz jedes Jahr im Schnitt um rund 20 Prozent gestiegen. Geht es in diesem Tempo weiter? Ja, unbedingt. Wir haben derzeit im europäischen Direktkuriermarkt zwölf Prozent Marktanteil. Aber dieser Markt ist sehr fragmentiert. Wir haben also noch sehr viel Potenzial. Zudem sehen wir gerade für Schwerdtfeger hier in Deutschland viel Potenzial durch Zukäufe.

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