KfW Research hat am Freitag, 22. November, seine Prognose für das preisbereinigte Wachstum im Jahr 2024 leicht nach unten auf jetzt -0,1 Prozent korrigiert (Vorprognose: +0,1 Prozent). Die am selben Tag vom Statistischen Bundesamt gemeldete Wachstumsrate im dritten Quartal entspreche zwar in etwa den Erwartungen aus der Sommerprognose, so KfW Research, allerdings habe das Statistische Bundesamt die „Schrumpfung im zweiten Vierteljahr nach unten korrigiert, was das Wachstum im Gesamtjahr 2024 schmälert“.
Die deutsche Wirtschaft bleibe auch im kommenden Jahr in einem schwierigen Fahrwasser, heißt es weiter. Für 2025 erwartet KfW Research nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent. In der Sommerprognose wurde noch mit einem Wachstum von 1,0 Prozent gerechnet. „Nach einem moderaten Erholungspfad im Winterhalbjahr 2024/2025 drohe eine erneute Wellblechkonjunktur – also eine Situation, in der sich positive und negative Quartalswachstumsraten abwechseln. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten dürften somit auch im kommenden Jahr unterausgelastet bleiben“, sagte Philipp Scheuermeyer, Konjunkturexperte bei KfW Research.
US-Zölle würden deutscher Wirtschaft schaden
Die Wahl von Donald Trump bedeute eine „enorme politische wie wirtschaftliche Unsicherheit“, warnt KfW Research. Insbesondere die angekündigte Einführung von neuen Zöllen auf alle US-Importe würde der deutschen Wirtschaft schaden. Für die Konjunkturprognose von KfW-Research wird die Annahme getroffen, dass die neue US-Regierung schon zu Beginn ihrer Amtszeit ihre protektionistische Agenda vorantreibt, zunächst aber nur einen Teil der angedrohten Zollerhöhungen umsetzt und weitere Schritte als Drohpotential für Verhandlungen in der Hinterhand belässt. KfW Research rechnet für 2025 somit nur noch mit einem geringfügigen Wachstum der deutschen Exporte – während vor der US-Wahl noch ein signifikantes Wachstum aufgrund einer Belebung des globalen Warenhandels erwartet worden war.
„Mit den vorgezogenen Neuwahlen wird auch die Unsicherheit über die Politik in Deutschland bis zum Abschluss von Koalitionsverhandlungen hoch bleiben, zumal mindestens bis dahin nur eine vorläufige Haushaltsführung möglich ist“, sagte KfW-Konjunkturexperte Scheuermeyer.