Frankfurt am Main. Nach dem branchenweiten Verkehrsrückgang im Jahr 2012 meldet die Frankfurter Kombiverkehr KG in den ersten fünf Monaten des Jahres 2013 wieder ein steigendes Verkehrsaufkommen. "Die Nachfrage ist stark, wir haben unser Zugangebot erweitert und konnten die Zahl der Sendungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent steigern." teilte Geschäftsführer Robert Breuhahn anlässlich der Gesellschafterversammlung des Unternehmens mit. Ob dieses Wachstumstempo im gesamten Jahr gehalten werden könne, sei darzeit aber noch nicht abzusehen - auch deswegen, weil die wichtige Verbindung über den Brenner wegen des Hochwassers mehrere Tage unterbrochen war. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Entwicklung in den Euro-Krisenländern, wo die Konjunktur nach wie vor sehr schwankt.
Im vergangenen Jahr verzeichnete Kombiverkehr einen "moderaten Rückgang" der Sendungsmenge um 4,7 Prozent. Die Zahl der internationalen Sendungen sank mit fünf Prozent stärker als die der nationalen Sendungen mit 3,7 Prozent. Aus Sicht von Breuhahn wäre ohne die erheblichen Infrastruktur-Engpässe, vor allem durch die Sperren an Brenner und Gotthard, auch 2012 ein Zuwachs möglich gewesen. Überproportionale Rückgänge verzeichnete die Kombiverkehr KG in den alpenquerenden Korridoren durch Österreich und die Schweiz. Starke Zuwächse wurden im Verkehr mit Polen und Frankreich verzeichnet.
Kombiverkehr sieht für das Jahr 2013 viele Signale auf Grün. Das Netz wurde im ersten Halbjahr 2013 um 30 Zugabfahrten pro Woche erweitert. Zwischen den Wirtschaftsregionen Rhein-Ruhr und Hamburg-Lübeck wurde ein neues zugkonzept mit Anbindung an Nordeuropa umgesetzt. Fünfmal die Woche gibt es zwischen Hamburg und Duisburg eine zweite tägliche Abfahrt und die Verbindung Köln-Lübeck wird wieder an fünf Tagen in beiden Richtungen bedient. Im internationalen Verkehr verbindet ein neuer Direktzug fünfmal pro Woche Neuss und Bundapest und fünf statt drei Züge verkehren zwischen Duisburg beziehungsweise Köln und Lyon.
Auf der Gesellschafterversammlung gab Kombiverkehr ebenfalls bekannt, dass die Wagenflotte komplett auf lärmreduzierte Bremssohlen umgerüstet wird. Die Umrüstung soll bereits Ende des Jahres 2013 abgeschlossen sein. Mit Unverständnis reagiert Kombiverkehr auf die Einbeziehung von Kombiterminals in den neuen Entwurf der Verordnung über den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), demzufolge die Umschlaganlagen flüssigkeitsundurchlässig gemacht und mit entsprechenden Rückhaltebecken ausgerüstet werden. Geschäftsführer Armin Riedl: "Es ist und bleibt für uns unverständlich, warum hier eine Diskussion im Zusammenhang mit Terminals des Kombinierten Verkehrs vom Zaun gebrochen wird, wenn LKW jeden Tag und jede nacht auf bundesdeutschen Autobahnen und Parkplätzen wassergefährdende Stoffe ungeregelt befördern oder abstellen."
(kitz)