Bad Nauheim. "Die Preise für Kühlgutspediteure müssen steigen." Das forderte Hubertus Kobernuß, Vorsitzender des Vorstands von Transfrigoroute Deutschland auf der Jahreshauptversammlung des Verbandes. Die Preise der Kühlgutspeditionen seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um rund zehn Prozent gestiegen, fallweise auch um 25 Prozent. "Das reicht aber nicht", betonte Kobernuß und begründete dies mit den deutlich gestiegenen Kosten im temperaturgeführten Segment.
So schlage sich bei den Kühlgutspeditionen der Laderaummangel empfindlich nieder. Allein in den letzten zwei Jahren sollen 10 bis 20 Prozent Laderaum verloren gegangen sein, schätzt er. Außerdem nehme der administrative Aufwand für Kühlgutspeditionen aufgrund der höher werdenden gesetzlichen Anforderungen im sensiblen Lebensmittelsegment weiter zu. Vor allem aber leidet die Kühlgutbranche unter dem Fahrermangel, da die Anforderungen in der Kühllogistik sehr hoch seien. Ein qualifizierter Fahrer könne allerdings in diesem Segment allerdings auch mehr verdienen als im konventionellen Ladungsverkehr, betonte der Verbandsvorsitzende.
Als größte Herausforderung für die Unternehmen im temperaturgeführten Segment sieht Kobernuß in diesem Jahr die Umsetzung der überarbeiteten HACCP-Leitlinie, für die Transfrigoroute Deutschland und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) im Herbst einen Leitfaden für Transport- und Speditionsbetriebe veröffentlichen werden. Nach Angaben von Hubertus Kobernuß gibt es deutschlandweit 4000 bis 5000 Transportunternehmen im Food- und Non-Foodbereich. Davon sind über 200 Unternehmen Mitglied bei Transfrigoroute Deutschland. (eh)