Berlin. Die deutsche Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP) hat im Jahr 2015 die Erwartungen übertroffen. In Deutschland wurden mehr als 2,9 Milliarden KEP-Sendungen verschickt. Das waren 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr, und mehr als zum Jahresende 2015 erwartet. Der Umsatz der KEP-Branche legte im Jahr 2015 mit 209.000 Beschäftigten um 4,6 Prozent und damit auf über 17,4 Milliarden Euro zu. Das zeigt die neue KEP-Studie 2016 des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik (BIEK) in Zusammenarbeit mit KE-Consult Kurte & Esser. Mit 10,1 Prozent Wachstum legten im vergangenen Jahr die B2C-Sendungen zu, insbesondere aufgrund des weiter wachsenden Online-Handels.
Und wie es aussieht, geht der KEP-Branche nicht die Puste aus. So rechnet der BIEK bis 2020 weiter mit durchschnittlich 5,1 Prozent Sendungswachstum im Jahr. Bis 2020, so der Bundesverband, soll das Mengenvolumen auf knapp 3,8 Milliarden Sendungen steigen. Zum Vergleich: im Zeitraum 2000 bis 2015 stieg die Zahl der KEP-Sendungen jährlich im Schnitt um 3,8 Prozent. Der BIEK begründet seine Prognose mit einer weiteren Zunahme des Online-Handels, mehr nationalen B2B-Sendungen sowie internationale Sendungen.
Gleichzeitig entwickelt sich die KEP-Branche zum Jobmotor. So arbeiteten im Jahr 2015 rund 209.400 Menschen. Und bis 2020 soll die Zahl laut Florian Gerster, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik, weiter steigen. Gerster: „Bis 2020 erwarten wir einen Bedarf an zusätzlichen Neueinstellungen von rund 30.000 Personen.“ Diesen Personalbedarf zu decken, sei eine große Aufgabe – und eine riesige Chance. Gerade für viele Menschen, die in Deutschland eine Perspektive finden wollen. Die KEP-Branche werde hier, betont er, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. „Die Integration von Migranten in den KEP-Arbeitsmarkt bietet zusätzlich zu Programmen und Maßnahmen zur Ausbildung und Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften eine Möglichkeit, dem Arbeitskräftebedarf zu begegnen.“ (eh)