"Keine Gefahr für die Gesamtmesse"

Herr Rummel, worauf freuen Sie sich bei ihrer ersten Transport Logistic als verantwortlicher Geschäftsführer am meisten? Da gibt es viele Dinge. Schon die Aufbauphase ist eine tolle und spannende Zeit. Erster Höhepunkt ist sicherlich die Eröffnung. Sowohl wenn die Besucher in die Hallen strömen als auch die feierliche Eröffnungszeremonie unter Beteiligung des Bundesverkehrsministers. Während der Messe freue ich mich sehr darauf, die verschiedenen Vertreter der Logistikwelt persönlich kennenlernen zu dürfen. Welche Messehöhepunkte würden Sie den Besuchern besonders ans Herz legen? Neben den Ausstellern ist sicherlich unser sehr umfangreiches Veranstaltungsprogramm zu empfehlen. Hier wartet auf die Besucher eine ganze Reihe von hochkarätig besetzten Fachforen zu vielen wichtigen Themen der Branche. Ich persönlich freue mich besonders auf die verkehrspolitischen Diskussionen am ersten Messetag. Die Transport Logistic konnte in den vergangenen Jahren immer ein stetiges Wachstum bei Ausstellern und Besuchern aufweisen. Welches Wachstumspotenzial sehen Sie für die weiteren Jahre? Mit über 2000 Ausstellern und über 52.000 Besuchern bewegen wir uns mittlerweile auf einem sehr hohen Niveau. Das neue Messeteam wird unter meiner Leitung nach der diesjährigen Transport Logistic den Markt noch einmal genau analysieren. Erst dann werde ich eine Aussage machen können, ob und welche Erweiterungsmöglichkeiten für die Messe noch bestehen. Wie gefährlich ist für die Transport Logistic, dass marktführende Logistikdienstleister wie Deutsche Post DHL oder UPS erneut nicht mehr in München ausstellen? Fehlen Ihnen hier nicht wichtige Kernaussteller? Einige Paketdienstleister orientieren sich derzeit mehr in Richtung Endkonsumentenmarketing. Deshalb finden sich einzelne KEP-Anbieter nicht mehr in unseren Hallen, was uns sicherlich schmerzt, aber keine Gefahr für die Gesamtmesse darstellt. Wem das B2B-Geschäft im Bereich Transport und Logistik wichtig ist und wer auf Messen neue Kunden kennenlernen und bestehende Kunden pflegen will, der kommt an der Transport Logistic sicherlich nicht vorbei. Wachstum erzielte die Transport Logistic in den vergangenen Jahren vor allem bei Ausstellern und Besuchern aus dem Ausland. Ist der deutsche Messemarkt im Bereich Logistik ausgeschöpft? Ja, ich denke, wir werden für unser aktuelles Ausstellungskonzept Wachstum vor allem aus dem Ausland generieren. Welche Rolle spielen Wettbewerbsmessen wie die Logimat in Stuttgart, die mittlerweile jedes Jahr über 1000 Aussteller und über 30.000 Besucher in ihre Hallen lockt? Den Logistikmessemarkt beobachten wir selbstverständlich sehr genau, denn die Aussteller haben normalerweise nur ein begrenztes Messe- und Marketingbudget. Daher wird über Messeteilnahmen sehr bewusst entschieden. In München bieten wir die Plattform für ein klar definiertes Aussteller- und Besucherspektrum, mit dem wir uns von den Messen in Hannover und Stuttgart abgrenzen und nicht im unmittelbaren Wettbewerb stehen. Die Transport Logistic kooperiert ja sehr öffentlichkeitswirksam mit der Intralogistikmesse Cemat, die alle zwei Jahre in Hannover stattfindet. Lohnt sich diese Zusammenarbeit für die Messe München wirklich? Die Intralogistik ist ein Teil der gesamten Logistikwelt, deshalb finden sich schon immer namhafte Aussteller aus diesem Bereich auf der Transport Logistic. Hier treffen die Unternehmen auf wichtige Fachbesucher, die traditionelle Intralogistikmessen eher nicht nutzen. Unsere Zusammenarbeit mit der Cemat betont, dass auch das Thema Intralogistik eine wichtige Bedeutung für uns hat. Darüber hinaus schätzen wir die freundschaftlichen Kontakte zu unseren Kollegen in Hannover. Die Messe München ist mit der Transport Logistic ja auch in Ländern wie China und der Türkei vertreten. Wie erfolgreich ist dieses Auslandsengagement? Nach starken Anfangsjahren haben wir bei der Entwicklung der Messen berechtigte Kritik erfahren und arbeiten an entsprechenden Strategien. Für die Logitrans 2014 in Istanbul haben wir bereits positives Feedback erhalten und sehen uns auf einem guten Weg. Diesen Weg möchten wir auch in Shanghai einschlagen. Wir schauen uns fortwährend die einzelnen Märkte an und wollen in den kommenden zwei Jahren unsere Auslandspositionierung verbessern. Daten + Fakten Die Messe München Die Messe München gehört mit rund 40 Fachmessen allein am Standort München und mehreren Beteiligungen in Europa, Asien und Afrika weltweit zu den größten Messeanbietern.Hauptgesellschafter der Messe München GmbH sind der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München. Die Brutto-Ausstellungsfläche der insgesamt 16 Hallen umfasst derzeit 180.000 Quadratmeter. Mit dem Ausbau um zwei weitere Hallen soll die Messe München ab 2018 dann über 18 Hallen mit insgesamt 200.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche verfügen. Hinzu kommen 425.000 QuadratmeterFreigelände, die mit Abstand größte Freifläche aller Messegesellschaften in Deutschland. Besucherstärkste Veranstaltung auf dem Münchner Messegelände ist die Baumaschinenmesse Bauma, die alle drei Jahre stattfindet, mehr als 530.000 Besucher zählt und flächenmäßig die größte Messe der Welt ist. Weitere Messehighlights sind die Sportbusiness-Messe Ispo, die Umwelttechnologiemesse Ifat sowie die Architektur-Messe Bau. Die Transport Logistic gilt mit über 50.000 Besuchern und 2000 Ausstellern als weltweit bedeutendste Fachmesse für Transport- und Logistikdienstleistungen und zählt ebenfalls zu den größeren Fachmessen im Münchener Ausstellungsprogramm. ak Das Organisations-Team der Transport Logistic Das neue Messe-Quartett Die Organisation der Transport Logistic liegt seit Anfang des Jahres in den Händen eines neuen Teams der Messe München. Stefan Rummel hat als neuer verantwortlicher Geschäftsführer die Aufgaben von Eugen Egetenmeir übernommen, der Anfang des Jahres nach 30 Jahren in den Ruhestand wechselte. Unterstützt wird er vom stellvertretenden Geschäftsführer Gerhard Gerritzen. Reinhard Klein, der als Projektgruppenleiter viele Jahre die Transport Logistic maßgeblich gestaltete, hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist Robert Schönberger, der seit Februar das Messeteam verstärkt und zuvor bei der Bundesvereinigung Logistik (BVL), beim House of Logistics & Mobility (Holm) sowie zuletzt als Geschäftsführer beim Logistik-Cluster Schwaben tätig war. Seit vielen Jahren vertraut mit der Transport Logistic: Projektleiterin Caroline Thiemt. ak

"Keine Gefahr für die Gesamtmesse"

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