Rostock. Die Aufnahme der Seekanal-Vertiefungen vor Rostock und Wismar in den Bundesverkehrswegeplan steht nach Angaben von Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) in Berlin auf der Tagesordnung. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) werde demnächst darüber entscheiden, sagte Pegel der Deutschen Presse-Agentur. Nur was in der Planung Aufnahme findet, habe eine Chance, in den darauffolgenden rund 15 Jahren umgesetzt zu werden. Grundlage für die Entscheidung sei eine volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse.
„Ob die beiden Projekte dann tatsächlich Chancen haben, werden wir Anfang nächsten Jahres wissen”, sagte Pegel. Noch gebe es keine konkreten Planungen. Es lohne sich nicht, schon in diesem Stadium sechsstellige Beträge für Baugutachten auszugeben.
Dobrindt war am vergangenen Donnerstag in Wismar, dort soll die Hafenzufahrt auf 11,5 Meter vertieft werden. „Mit der Vertiefung können Umschlag und Wertschöpfung gesteigert werden”, sagte Pegel. Es sei wichtig gewesen, dass Dobrindt die Meinung der Firmen im dort ansässigen Holzcluster gehört habe. Diesen hätten deutlich gemacht, dass sie die Vertiefung bräuchten, um mittelfristig eine Perspektive am Markt zu haben. Nach Schätzung des Bundes könnte die Vertiefung rund 80 Millionen Euro kosten.
Auch in Rostock wird seit Jahren heftig auf eine Vertiefung des Seekanals plädiert. Aktuell ist die Fahrrinne zum Hafen 14,5 Meter tief, doch der Trend im Welthandel geht zu größeren Schiffen. Daher soll er auf 16,5 Meter ausgebaut werden. Die Schifffahrtsexperten im Land sind sich einig, dass die Seekanal-Vertiefung von enormer Bedeutung für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des ganzen Landes ist. Das Land hatte die Kosten auf gut 100 Millionen Euro geschätzt. Im Rostocker Seehafen war Dobrindt bereits im vergangenen Jahr. (dpa)