Kein alltäglicher Job

KAUFFRAU FÜR KURIER-, EXPRESS-, POSTDIENSTLEISTUNG"Ich arbeite in einer Branche, der die Zukunft gehört."Warum hast du dich für die Ausbildung in der KEP-Branche entschieden?Carina Hustedt, Auszubildende zur Kauffrau für Kurier-, Express- und Postdienstleistung bei GLS: Nach meinem Schulabschluss war ich mir unsicher, ob ich lieber eine Ausbildung im Büro oder doch etwas Handwerkliches machen wollte. Die Ausbildung zur KEP-Kauffrau bietet mir die Option, beides zu verbinden. Logistik hat mich schon immer interessiert, aber als Frau hat man Bedenken, ob so ein "harter" Job wirklich das Richtige ist. Am Anfang war es eine Umstellung, aber es hat mir von Beginn an Spaß gemacht. Es wird nie langweilig, da man immer mit anderen Menschen und Gegebenheiten zu tun hat. Jeder Tag ist anders.Was ist das Beste an deinem Ausbildungsberuf?Vielleicht ist es ein wenig untypisch für ein Mädchen, aber die Arbeit während der Frühschicht in der Halle hat mir am besten gefallen. Zu sehen, wie die Logistik am Morgen funktioniert, damit alles rechtzeitig zur Auslieferung fertig ist, war wirklich spannend. Inzwischen bin ich im Service tätig - habe jedoch noch immer Aufgaben, die mich jeden Tag in die Abfertigungshalle oder ins Paketlager führen. Das sorgt für Abwechslung.Man lernt hier die Grundlagen, um in einer Branche zu arbeiten, der die Zukunft gehört. Denn durch den steigenden Internetvertrieb von Waren sind Paketdienste gefragter denn je. Ich bereue meine Entscheidung nicht und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.Wieso ist dein Unternehmen ein guter Ausbildungsbetrieb?Bei GLS nimmt man sich viel Zeit für mich und meine Mitazubis. Jede Abteilung ist darauf bedacht, uns sorgfältig auf unsere Aufgaben vorzubereiten, und unsere Ausbilder stehen uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Neben Schulungen in unserem Hauptsitz gibt es auch ein tolles E-Learning, auf das man bei Fragen oder Unsicherheiten immer wieder zurückgreifen kann. Dass man nach der Einarbeitung schnell die ersten festen Aufgaben bekommt, gibt einem ein sehr gutes Gefühl. Für mich als Azubi bedeutet es eine Menge, dass mein Betrieb mir dieses Vertrauen entgegenbringt.Haben sich Freunde oder Klassenkameraden von dir auch für einen Job in der Logistik entschieden?Soweit ich weiß nicht. Ich glaube, in ihren Köpfen ist noch immer das Bild verankert, dass Logistik nur schwere Arbeit im Lager oder das Fahren von Lkw ist. Besonders für Mädchen wirkt dieses Bild abschreckend. Am Anfang haben Freunde auch zu mir gesagt, dass ich diesen Job eh nicht lange mache. Inzwischen finden sie es aber ganz cool - es ist eben nicht das, was alle anderen machen.Was müsste sich ändern, damit mehr junge Leute deinen Beruf ergreifen?Leider ist der Ausbildungsberuf und die Logistikbranche in der Gesellschaft nicht so stark angesehen, daher sollte sich definitiv etwas am Erscheinungsbild ändern und mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Ich würde mir wünschen, dass besonders Frauen und jene, die noch nicht genau wissen, wohin es nach der Schule gehen soll, mehr über diesen spannenden Ausbildungsberuf informiert werden. Abiturienten entscheiden sich viel häufiger für ein Studium als für eine Ausbildung, daher sollten die vielen Möglichkeiten auf eine gute Weiterbildung - auch nach der Ausbildung - aufgezeigt werden.DIE KEP-AUSBILDERINWas tut GLS für die künftigen Logistik- und KEP-Fachkräfte?Annika Rösler, Managerin Education & Training bei General Logistics Systems Germany (GLS):Während der Ausbildung lernt der Auszubildende die vielfältigen Abteilungen und Einsatzgebiete der GLS kennen. Hierdurch erhält er einen guten Überblick sowie ein breit gefächertes Wissen. Ein eigener Azubi kennt das Unternehmen und sieht Vernetzungspotenziale. Zudem kommt frischer Wind und Input in das Unternehmen. Bei uns lernen die Auszubildenden von Beginn an eigenverantwortlich und selbstständig zu arbeiten. Neben der Wissensvermittlung in der Berufsschule und der betrieblichen Praxis bieten wir ein ergänzendes Schulungsangebot an, das zur stetigen Weiterbildung und zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt. Zudem haben die Azubis durch die Teilnahme an diesen Seminaren die Möglichkeit, Auszubildende anderer GLS-Standorte kennenzulernen, sich zu vernetzen und auszutauschen. Auch nach der Ausbildung bieten wir verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten, wie das GLS-interne Betriebswirte-Programm und ein duales Studium.DER SCHIFF-AUSBILDERWarum engagiert sich Maintank für den Nachwuchs?Joachim Heßler, Geschäftsführer Maintank Schiffahrtsgesellschaft:Ein Schiff ist immer nur so gut wie seine Besatzung. Qualifiziertes und gut ausgebildetes Personal ist der Schlüssel für ein hohes Maß an Sicherheit und Servicequalität. Daher versteht es sich von selbst, dass wir bei Maintank ein großes Interesse daran haben, junge Menschen für den Beruf des Binnenschiffers zu begeistern, und ihnen eine gute Ausbildung ermöglichen wollen. Damit können wir entscheidend dazu beitragen, dass die Schiffe und die uns zum Transport anvertraute Ladung auch in Zukunft in sicheren Händen sind.Leider ist der Beruf des Binnenschiffers in Deutschland sehr unbekannt und in den Medien kaum vertreten. Umso wichtiger ist es für Nachwuchs zu sorgen, etwa mit Präsentationen auf Ausbildungsmessen. Außerdem kümmern wir uns in der gesamten Ausbildungszeit intensiv um unsere Auszubildenden und haben auch für ihre Belange jederzeit ein offenes Ohr.BINNENSCHIFFER"Meine Freunde bewundern mich für meinen Job."Warum hast du dich für die Ausbildung zum Binnenschiffer entschieden?Jonas Behrenbeck, Binnenschiffer-Azubi bei Maintank: Ich habe mich für diese Ausbildung entschieden, da sie sehr abwechslungsreich ist und ich gerne im kleinen eingespielten Team arbeite. Zusätzlich reizt es mich sehr, auf dem Wasser unterwegs zu sein.Was gefällt dir an der Ausbildung zum Binnenschiffer am besten?Das Beste sind die abwechslungsreichen Arbeiten und die Landschaft, die wir auf unseren Reisen gerne bestaunen.Cool ist auch, dass man sehr viele andere Städte sieht, die ich sonst vielleicht gar nicht gesehen hätte - zum Beispiel Amsterdam, Basel und Wien.Wieso ist die Maintank Schiffahrtsgesellschaft ein guter Ausbildungsbetrieb?Die MTS ist deshalb ein guter Ausbildungsbetrieb, weil sie über eine große Flotte von hochmodernen Binnenschiffen verfügt und wir ein großes Gebiet befahren. Zusätzlich hat man immer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein.Haben sich Freunde oder Klassenkameraden von dir auch für einen Job in der Logistik entschieden?Ich habe nur einen Bekannten, der auch in der Logistik arbeitet. Meine Freunde bewundern mich dafür, da man ja doch bestimmten Anforderungen entsprechen muss und lange Zeit unterwegs ist, was nicht für jedermann infrage kommt.Was würdest du dir wünschen, damit mehr junge Leute sich für eine Ausbildung in der Binnenschifffahrt entscheiden?Ich denke, dass gerade bei jungen Leuten die Ausbildung zum Binnenschiffer relativ unbekannt ist. Man müsste vielleicht in den Schulen oder Berufsbildungszentren mehr darauf aufmerksam machen, um mehr Leute zu erreichen. Ich kann mir auch vorstellen, dass die lange Zeit an Bord viele abschreckt. Vielleicht könnte man für Auszubildende kürzere Schichten einführen.EISENBAHNER IM BETRIEBSDIENST"Der Beruf muss bekannt und schmackhaft gemacht werden."Warum hast du dich für die Ausbildung zum Eisenbahner entschieden?Lukas Osthues, Auszubildender zum Eisenbahner im Betriebsdienst - Lokführer und Transport bei RheinCargo: Für mich ist der Beruf des Eisenbahners schon immer ein Traumjob gewesen. Mein Vater ist Lokführer und so wurde ich von Kindesbeinen an an die Eisenbahn herangeführt. Außerdem passt der Beruf zu meinem Vornamen (lacht).Was ist das Beste am Beruf "Eisenbahner"?Das Beste an meinem Beruf ist die Zusammenarbeit mit den Kollegen. Während der Ausbildung wird einem außerdem sehr viel Stoff vermittelt. Man sollte sich meiner Meinung nach aber nur für diese Ausbildung entscheiden, wenn man mit Schichtdienst umgehen kann und wirklich Interesse an der Eisenbahn hat.Warum ist dein RheinCargo ein guter Ausbildungsbetrieb?Wir werden umfassend für alle Eventualitäten ausgebildet. Egal ob für den Regional- und Fernverkehr, für den Rangierdienst oder Güterverkehr. Mit der Ausbildung dürfen wir auch im Personenverkehr arbeiten. Uns stehen im späteren Leben alle Türen offen. Aber mein Herz gehört sowieso der RheinCargo.Was sagen deine Freunde zu deiner Entscheidung, in der Logistik zu arbeiten?Mein Freundeskreis hat eine neutrale Einstellung dem Ganzen gegenüber. In der Logistik arbeitet keiner von ihnen. Meine Schichtdienst-Arbeit stört sie auch nicht, da die meisten meiner Freunde selber im Schichtdienst arbeiten.Was müsste sich deiner Ansicht nach ändern, damit mehr junge Leute eine Ausbildung zum Eisenbahner beginnen?Es muss mehr Werbung gemacht werden, damit der Beruf des Lokführers bekannt und schmackhaft gemacht wird.DER BAHN-AUSBILDERWie engagiert sich RheinCargo für die Lokführer von morgen?Wolfgang Birlin, Geschäftsführer der RheinCargo:Der RheinCargo ist es sehr wichtig, in den eigenen Nachwuchs zu investieren und diesen selber auszubilden. Ziel ist, unsere Auszubildenden zum Eisenbahner im Betriebsdienst auch über die Ausbildung hinaus an uns zu binden. Wir setzen seit Jahren konsequent auf eine qualifizierte Ausbildung. Bei uns lernen angehende Lokführer den Bahnbetrieb von der Pike auf. Die RheinCargo bietet an den Standorten Neuss, Düsseldorf und Köln eine abwechslungsreiche Ausbildung auf unterschiedlichsten Strecken mit einem großen Fuhrpark mit 90 eigenen Loks. Die Azubis erhalten Einblicke in die Arbeiten der Wagenmeister, den Rangierdienst und in die Werkstatt. Durch den Schichtdienst herrscht eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Um geeignete Auszubildende zu finden, nehmen wir unter anderem an lokalen Ausbildungsmessen teil. Mittlerweile besitzt das Unternehmen einen eigenen Eisenbahnfahrsimulator, der zur Schulung und auf den Messen eingesetzt wird. So können Interessierte dort direkt ein Gefühl für die Tätigkeit erhalten.

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