Hamburg. Der Online- und Versandhandel hat im vergangenen Jahr kräftig von der Kauflaune der Bundesbürger profitiert. Die Gesamtumsätze mit Waren und Dienstleistungen legten um 9,0 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro (inklusive Mehrwertsteuer) zu, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (Bevh) am Dienstag in Hamburg als Ergebnis einer Verbraucherbefragung mitteilte. Im Jahr zuvor war der Umsatz demnach nur 2,0 Prozent gewachsen.
Auf den Internet-Handel mit Waren entfielen 2015 knapp 47 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 12 Prozent. Angesichts des guten Konsumklimas erwartet der Verband für dieses Jahr insgesamt ein Wachstum von 4,0 Prozent und im reinen E-Commerce erneut ein Plus von 12 Prozent.
Der Verband geht allerdings davon aus, dass die hohen Wachstumsraten der „Goldgräberzeit“ vorbei sind. Die Branche werde sich auf ein stabiles moderates Wachstum einstellen müssen, sagte Bevh-Präsident Gero Furcheim.
Im reinen E-Commerce war Bekleidung mit 10 Milliarden Euro (plus 18 Prozent) der stärkste Umsatzbringer. Um ein Drittel auf 7,5 Milliarden Euro stiegen die Erlöse für Elektronikartikel und Telekommunikation.
Angesichts eines Zuwachses von 19 Prozent auf rund 736 Millionen Euro sieht der Verband auch den Lebensmittelkauf via Internet im Kommen. Das „Stiefkind des E-Commerce“ werde vor allem in Ballungsräumen verstärkt in Anspruch genommen, berichtete Verbandsgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. (dpa)