London. Der staatliche Investor Qatar Holding hat zwanzig Prozent des britischen Flughafenbetreibers BAA übernommen. Die Anteile des 1,14 Milliarden Euro schweren Deals stammen aus unterschiedlichen Quellen. So hat der Mehrheitseigner von BAA, die spanische Ferrovial-Gruppe, 10,62 Prozent ihres BAA-Aktienpakets an Qatar Holding veräußert. Weitere 5,63 Prozent stammen von der Gesellschaft Britannia Airport Partners und 3,75 Prozent von dem in Singapur beheimateten Finanzdienstleister GIC Special Investments.
Zu BAA gehören die Flughäfen London Heathrow und Stansted, Southampton, Glasgow und Aberdeen. Zudem ist der Airportmanager an diversen Passagierterminals auf US-Plätzen und in Australien beteiligt. Wegen der Dominanz in London hat BAA auf Druck der Wettbewerbsbehörden jetzt dem Verkauf des Flughafens Stansted zugestimmt. Dieser ist das Drehkreuz von Billigflieger Ryanair und nach Heathrow und Gatwick der nach Passagieren drittgrößte Airport der britischen Hauptstadt. Zudem ist Stansted Ausgangs- und Zielpunkt für viele Fracht-Charterflüge.
Mit dem Einstieg bei BAA festigt das Golfemirat Katar seine Stellung in der kommerziellen Luftfahrt. Beleg dafür ist unter anderem die rapide Expansion der Fluglinie Qatar Airways und deren Beteiligung an Cargolux. An dem Frachtspezialisten erwarb die katarische Linie im Juni vergangenen Jahres 35 Prozent der Anteile. Auch sitzt bei den Luxemburgern mit Richard Forson inzwischen ein früherer Manager von Qatar Airways auf dem Chefsessel.
Wie von Ferrovial verlautet, soll das aus dem Teilverkauf von BAA eingenommene Geld in lateinamerikanische Flughafenprojekte investiert werden. Dort bewerben sich die Spanier um den Kauf diverser Airports, unter anderem in Puerto Rico. (hs)