Würzburg. Mit den Füßen und teilweise ohne jede Sicht auf den Schiffsverkehr hat ein Kapitän bei Würzburg sein Frachtschiff über den Main gesteuert. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatte der 60-jährige Mann sein Schiff mit sperrigen Lüftungskanälen derart ungeschickt beladen, dass er aus der Frontscheibe keinen Blick mehr auf den Fluss hatte. Deshalb baute er sich im Steuerhaus kurzerhand eine Hilfskonstruktion aus einem Tisch, stellte sich darauf, öffnete die Dachluke und lenkte den 105 Meter langen Frachter mit den Füßen. Bei manchen Fahrmanövern musste er sogar vom Tisch steigen und war nach Polizeiangaben „blind" unterwegs.
Der Schleusenmeister aus Würzburg hatte am Montag die Polizei informiert, als er sah, wie der Kapitän aus der Dachluke des Steuerhauses schaute. Die Wasserschutzpolizei konnte den Kapitän schließlich an der Schleuse Himmelstadt im Landkreis Main-Spessart anhalten. Seine Weiterfahrt über den Rhein nach Holland wurde unterbunden, ihn erwartet ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. (dpa)