Stuttgart. Nach der grün-roten Landesregierung macht sich nun auch die Opposition für den weiteren Ausbau des Neckars als Schifffahrtstraße stark. Die Modernisierung der Wasserstraße sei eine wichtige verkehrspolitische Aufgabe, teilten CDU-Fraktionschef Peter Hauk und die verkehrspolitische Sprecherin Nicole Razavi am Freitag in Stuttgart mit. Notwendig sei die Sanierung und der Ausbau der alten Schleusen, damit 135 Meter lange Binnenschiffe bis Plochingen (Kreis Esslingen) fahren könnten.
„Ein solcher Ausbau muss zwingend bis Plochingen erfolgen, um zu verhindern, dass dieser Abschnitt dauerhaft als Verkehrsweg verloren geht", erklärten die beiden CDU-Politiker. Der FDP-Abgeordnete Jochen Haußmann sagte, es müssten endlich die auf dem Rhein üblichen 135-Meter-Schiffe bis nach Plochingen fahren können. Hauk und Razavi verwiesen darauf, dass mit Hilfe der Schifffahrt weitere Güter von der Straße geholt werden könnten. Auf ein Binnenschiff würde der Inhalt von 70 Lastwagen passen.
Die Gesamtkosten des seit 2008 geplanten Ausbaus der Bundeswasserstraße Neckar werden auf 650 Millionen Euro geschätzt. Haußmann sagte, dass Land müsse notfalls prüfen, wie es durch Vorfinanzierungen das Verfahren beschleunigen könne.
Auch die neue grün-rote Landesregierung hatte sich in dieser Woche für den Ausbau des Neckars eingesetzt. Die stärkere Nutzung des Neckars sei ein wirtschaftlich und ökologisch sinnvolles Projekt, hatte Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) erklärt. Regierung und Opposition werfen sich gegenseitig vor, in der Vergangenheit den Ausbau der Schleusen blockiert zu haben. (dpa)