Brunsbüttel. Die Erhaltung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) ist für Schleswig-Holsteins Grüne das derzeit wichtigste politische Thema. Der Neubau einer Schleuse und die Instandsetzung der bestehenden Schleusen in Brunsbüttel müssten absoluten Vorrang vor allen anderen Infrastrukturmaßnahmen in Norddeutschland haben, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Landtag, Andreas Tietze, am Donnerstag in Brunsbüttel. Dabei gehe es den Grünen-Politikern vorrangig darum, „knallharte wirtschaftliche Nachteile" für die Region zu verhindern, betonte er.
Die Rettung des Kanals müsse auch Vorrang haben vor der geplanten Vertiefung der Elbe, denn ein Ausfall des Nord-Ostsee-Kanals würde sich auf die Wirtschaft im gesamten Ostseeraum auswirken, sagte Tietze. Rund ein Siebtel des weltweiten Schiffsverkehrs fänden auf der Ostsee statt. Der rund 100 Kilometer lange Kanal ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Er werde auch von den sogenannten Feeder-Schiffen genutzt, die unter anderem die von den großen Frachtern in Hamburg angelandeten Waren verteilen, sagte Tietze: Rund 70 Prozent des Warenverkehrs mit der Ostsee liefen über den Nord-Ostsee-Kanal. Falls die Wasserstraße nicht mehr befahrbar wäre, würde das auch für den Hamburger Hafen zu erheblichen Problemen führen. (dpa)