Berlin. Eine Woche nach der Schweizer Regierung hat auch das Bundeskabinett dem Fluglärm-Kompromiss für den Airport Zürich zugestimmt. Die Berliner Minister billigten am Mittwoch den Staatsvertrag, der die Anwohner im Schwarzwald und am Bodensee in den Abendstunden entlasten soll. Im Gegenzug verzichtet die Bundesrepublik darauf, die Zahl der Flüge über Süddeutschland zu begrenzen.
Nach jahrelangem Streit hatten Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und seine Schweizer Kollegin Doris Leuthard diesen Kompromiss ausgehandelt. Der Vertrag zwischen beiden Ländern bedarf aber noch der Zustimmung des Bundestags und des Schweizer Parlaments.
Beim Anflug auf Zürich fliegen die meisten Maschinen über Deutschland. Erst ab 21.00 Uhr darf der Airport ausschließlich über Schweizer Gebiet angeflogen werden, doch die Zeitgrenze wird jetzt nach vorne verlagert. Wenn der neue Staatsvertrag in Kraft tritt, gilt diese Regelung bereits ab 20.00 Uhr. Wenn der Flughafen spätestens im Jahr 2020 über ein neues Pistensystem verfügt, muss der Anflug sogar schon ab 18.00 Uhr über die Schweiz erfolgen.Dafür erlaubt die deutsche Seite zusätzliche Flüge in den Morgenstunden. Der Lärm für die Anwohner soll jedoch dadurch vermindert werden, dass die Flugzeuge weniger Warteschleifen fliegen und ihre Flughöhe verdreifachen. (dpa)