Kabelsalat ist gegessen

Verhedderte Kabel, staubige Mehrfachsteckdosen, zahllose Netzteile und auf Regalen in einer dunklen Ecke aufgereihte Mobilcomputer finden sich in vielen Lagerbüros, in denen die für den Warenumschlag benötigten Hallenscanner neuen Strom tanken. So sah es einst auch bei der John Spedition im hessischen Eichenzell aus. Für die Barcodeerfassung der ein- und ausgehenden Sendungen hat das Unternehmen rund 50 mobile Handterminals von Motorola im Einsatz. Die meisten davon sind nur nachts aktiv - dann dient die 6500 Quadratmeter große Umschlaghalle als Zentralhub für die Stückgut-Kooperation CargoLine, das die Spedition John betreibt. Tagsüber nutzt die Spedition die Scanner für ihr übriges Geschäft. Zwei Drittel der Geräte machen derweil Pause und laden auf. Ein Schreiner sollte es richten Seine mobilen Handterminals musste John jüngst durch neuere Modelle (Motorola MC9590) ersetzen. "Für die neuen Geräte wollten wir eine abschließbare Lösung und weg von den vielen Kabeln und Ladegeräten", sagt Aleksej Dolheimer, Bereichsleiter IT bei dem Logistikdienstleister. Zuerst wollte er sich dazu etwas von einem Schreiner basteln lassen. Stattdessen stehen im Lagerbüro des CargoLine-Gründungsmitglieds jetzt drei abschließbare Metall-Schränke mit einer Kapazität von jeweils 20 Scannern. Die Geräte hängen in fünf Reihen übereinander an robusten Steckleisten mit Stromanschluss. Gespeist werden sie von einem zentralen Transformator, der die vielen sperrigen Ladegeräte überflüssig macht. Zudem verfügen die Schränke über eine elektrische Belüftung, die hinter den Plexiglastüren für eine weitgehend staubfreie Aufbewahrung sorgt. Die orangefarbenen Spezialmöbel wurden speziell für die MC9590 entwickelt und stammen aus England. "Diese Lösung schafft Ordnung, ist sehr kompakt und spart uns außerdem die Anschaffung von über 50 einzelnen Netzteilen", erklärt Dolheimer. Schließlich stehen bei Handscannern die Ladegeräte als Einzelposten auf der Preisliste und lassen sich kostenwirksam abbestellen. Zudem ist die Energieeffizienz von drei zentralen Transformatoren, einem pro Schrank, deutlich höher als die Lösung mit 50 einzeln zugeschalteten Netzteilen. Ein weiteres Argument ist die leichtere Pflege: Die Schränke lassen sich schnell mal nass abwischen, während die Ladegeräte sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit sind. "Die Reinigung von einzelnen Ladestationen war deshalb früher deutlich schwieriger", erinnert sich Dolheimer. Nur noch ein Scanner für Halle und Hub Lieferant der neuen Handterminals war das Telematikunternehmen TIS. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern können die neuen Geräte parallel für die Geschäfte von John und den Hallenumschlag im CargoLine-Hub eingesetzt werden. Die entsprechende Emulations-Software namens Wavelink lieferte ebenfalls TIS. Wavelink kann sowohl mit der bei Cargo-Line eingesetzten Software von Active Logistics als auch mit dem Transportmanagementsystem ERPcargo von John kommunizieren. Weitere Besonderheiten der Hallenscanner betreffen die Hardware: Die Techniker des Telematikanbieters haben die robuste Außenhaut der Scanner um zwei Module ergänzt: ein Unterbaugehäuse für aktive Transponder zur Ortung und einen ergonomischen Pistolengriff. Beides wird laut TIS vonseiten Motorola nicht angeboten. Die Erweiterungen machen das Gerät zu einem multifunktionalen Datenterminal, das Scanner, Kamera und Transponder ergonomisch vereint. Im nächsten Schritt will die Spedition John auch die anderen Vorteile der neuen Scanner nutzen. Denn neben der Emulation beherrschen die Geräte eine besonders effiziente Form der Fotodokumentation, die in den normalen Arbeitsablauf integriert wurde. Die Mitarbeiter der Spedition können damit bestimmte Sonderfälle beim Warenumschlag festhalten, ohne das Handterminal beziehungsweise den Scanner aus der Hand zu legen. Das erstellte Foto wird automatisch mit der zuvor gescannten Packstücknummer verknüpft und damit eindeutig zugeordnet. Bislang mussten sich die Mitarbeiter dazu erst mal eine Digitalkamera besorgen, die Fotos erstellen und diese anschließend im Büro abliefern. Dort werden die Bilder aus der Kamera heruntergeladen und manuell mit der Packstücknummer im Dateinamen versehen. Mehr Bilder machen weniger Arbeit Der vereinfachte Ablauf durch die integrierte Fotofunktion führte schlagartig zu einer deutlich erhöhten Menge an Bildern und einem spürbar geringeren Aufwand in der Nacharbeit. Die Folge ist eine wesentlich bessere Dokumentation der Sendungen. Demnächst geht die neue Fotofunktion in den Echtbetrieb. Ein Grund mehr für eine sichere und saubere Aufbewahrung: Wer will vor dem Knipsen schon die Linse putzen und vom Staub befreien. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Auto-ID"

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