Berlin/Frankfurt. Ohne Festakt wird in diesen Tagen der Gründung einer Vorgängerin der Deutschen Lufthansa AG gedacht. Vor 90 Jahren, am 6. Januar 1926, wurde im Berliner Hotel Kaiserhof die „Deutsche Luft Hansa AG” gegründet, die ihrerseits aus den Vorgänger-Firmen Junkers Luftverkehr AG und Deutsche Aero Lloyd AG hervorgegangen ist. Beteiligt waren neben dem Deutschen Reich und den Ländern mehrere Privatunternehmen.
Im April 1926 fanden die ersten Linienflüge von Berlin aus statt, die insbesondere in der NS-Zeit bis Kriegsbeginn stark ausgeweitet wurden. Im Jahr 1938 beförderte die Fluglinie 300.000 Fluggäste, 6000 Tonnen Post und 2300 Tonnen Fracht, wie die heutige Lufthansa im Vorfeld des Jubiläums berichtete. Der Hauptsitz befand sich am Flughafen Berlin-Tempelhof.
Das wichtigste Flugzeug
Wichtigstes Flugzeug dieser Epoche war die Junkers Ju52 mit 16 Sitzen, von der heute noch ein Exemplar als „bewegliches Denkmal” von der Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung betrieben wird. Derzeit befindet sich das historische Propellerflugzeug wegen eines Mittelholmbruchs am Rumpf in einer aufwändigen Reparatur.
Der heutige DAX-Konzern „Deutsche Lufthansa AG” mit Sitz in Köln und operativer Zentrale in Frankfurt ist keine Rechtsnachfolgerin der 1926 gegründeten Gesellschaft. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs durften die Deutschen unter Aufsicht der Alliierten erst im Frühjahr 1955 eine neue Fluggesellschaft gründen. Sie übernahm das Kranich-Symbol und die Farben Gelb-Blau von der alten Hansa. Die „Deutsche Lufthansa AG” startete als Staats-Airline und ist erst seit 1997 komplett in privater Hand. Nach Berlin durfte die Airline erst nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 wieder fliegen.
2014 hat der weltweit tätige Luftverkehrs-Konzern 106 Millionen Passagiere und 1,92 Millionen Tonnen Fracht transportiert. Dazu waren gut eine Million Flüge notwendig. Im Jahresschnitt beschäftigte die Lufthansa knapp 119.000 Menschen und machte einen Umsatz von 30 Milliarden Euro. (dpa)