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Fragt man die Hersteller von Schubbodenfahrzeugen nach der Entwicklung im Sonderbau, antworten erstaunlich viele mit landwirtschaftlichen Produkten. Bei Reisch stellte Verkäufer Matthias Heiß-Rehm in den letzten Monaten einen deutlichen Zuwachs im Landwirtschaftssektor fest. "Es ist vermehrt zu beobachten, dass die Gespann-Variante Traktor-Dolly-Schubboden in der Praxis zum Einsatz kommt. Dabei wird vor allem Getreide, Pilzzucht und die klassische Biogasanlagen-Masse gefahren". Entsprechend geht Heiß-Rehm davon aus, "dass in Zukunft der Anteil der landwirtschaftlichen Kunden im Nutzfahrzeugbereich weiter ausgebaut werden kann". Das bestätigt auch die Schwarzmüller-Marketingleiterin Simone Straif. Auch Steffen Scharffe, Assistent der Geschäftsführung bei H&W Fahrzeugbau, stellt fest, dass in den letzten Monaten "eine verstärkte Nachfrage an Schubbodenaufliegern zum Verfahren von Mais, Strohballen und Biomasse für Biogasanlagen zu verzeichnen ist." Noch relativ jung im Markt ist der österreichische Anbieter Peischl, der neben Satteln auch zahlreiche Sonderfahrzeuge fertigt. Den Vertrieb übernahm in Deutschland Matthias Haslberger in Gilching. Interessant ist, dass Reisch unter den Spezialisten vergleichsweise oft den verkürzten Schubboden mit einem Volumen von fünfzig bis siebzig Kubikmeter und einer gelenkten Achse verkauft, da die Kunden hier Wert auf die Wendigkeit und die hohe Flexibilität legen. Schwarzmüller setzt verstärkt Seitentür- und Leakproof-Varianten ab. Bei den H&W-Sonderversionen wird meist der 96-Kubik-Schubboden geordert, der für einzelne Güter ein Gleichgewicht zwischen Ladevolumen und Leergewicht schafft. Danach folgen laut Scharffe Fahrzeuge mit Seitentüren sowie Fahrzeuge mit Semi-Leakproof-Boden und Auffangtank für Flüssigkeiten. Die beliebtesten Zusatzausstattungen bei H&W sind LED-Beleuchtung, Arbeitsscheinwerfer und Verschleißbleche. Der Achslift wurde für die meisten Kunden Standard. Die Bodenstärken reichen von sechs bis zehn Millimeter. Welches Wissen wichtiger wird Gern wird bei Reisch das hydraulische Dach geordert, das sich per Knopfdruck in wenigen Sekunden öffnet. Laut Heiß-Rehm rechnet es sich, wenn täglich öfter als fünf mal abgeplant wird. Interessant ist auch der vergleichsweise hohe Anteil an Abrollcontainern, Motorwagenaufbauten und Deichselanhängern, der bei Reisch rund 20 Prozent ausmacht. Diese Zahl nennt auch H&W. Schwarzmüller beziffert die Sondervarianten (Leakproof, Seitentüren, verkürzt) auf rund dreißig Prozent. Auf diese Fahrzeuge verstehen sich auch die Niederländer Knapen und Kraker, die ihrerseits Schubböden in allen Arten maßschneidern können. Stas hob neben den Standards in Alu (gewichtsoptimiert) und Stahl (stabilitätsoptimiert) den "MF eco" ins Programm, der speziell für die Belange der Abfallwirtschaft konfiguriert wurde und mit hydraulischem Dach und hydraulischer Heckklappe aufgerüstet werden kann. Die Zunahme in der Landwirtschaft ruft verstärkt auch Hersteller auf den Plan, die dort groß wurden, wie Fliegl und Krampe. Krampes Bandit ist mittlerweile auf etlichen Messen präsent. Das Rollband-System ist mit einem in zwei Richtungen beweglichen Gummiboden ausgestattet. Hydraulikmotoren an der Stirnseite und am Heck des Anhängers rollen den Gummiboden hin und her. Das darauf befindliche Ladegut wird be- oder entladen. Die Transportmöglichkeiten erstrecken sich von Stückgütern wie Paletten und Big Bags über lose Schüttgüter wie Hackschnitzel und Kompost bis hin zu rieselfähigen Gütern wie Getreide. Von Vorteil sind dabei das geringe Eigengewicht, die stufenlose Dosierung der Geschwindigkeit und die schnelle Entladegeschwindigkeit von rund zwei Minuten, wo der Roll-Bandit dem Standardschubboden gnadenlos Zeit abknöpft. Der Bandit läuft laut Krampe-Marketing-Managerin Verena ven der Buss hauptsächlich bei Lohnunternehmern und Kläranlagenbetreibern. Weiter nennt auch sie einst den Niederländern vorbehaltene Branchen wie die Pilzzucht, Recycling- und Papierindustrie. Meist ordern die Kunden bei Krampe eine hydraulische Heckklappe und eine Nachlaufund/oder Zwangslenkung hinzu. Ebenfalls extra für den Einsatz in Land-, Forst- und Energiewirtschaft hat Fliegl den Off-Road-Schubbodenauflieger Agrarrunner ins Programm gehoben, wobei man in Triptis hier auch auf Knowhow aus dem bayerischen Mutterhaus zurückgreifen kann, das sich ausschließlich mit Landwirtschaft beschäftigt. Die Standardversion bietet 80 Kubikmeter Volumen und verfügt über eine mitlaufende Wand, deren Kanten mit Dichtungsgummis versehen sind. Die Seitenwandprofile sind durchgeschweißt, was einerseits die Stabilität erhöht, andererseits auch für eine luftdichte Versiegelung der Mulde sorgt. Welche Werte auf dem Acker zählen Ebenfalls aus der Landwirtschaft übertrug Fliegl die hydraulische Volumenheckklappe, durch die die ersten fünf Kubikmeter sofort entleert werden können, was die Entladung etwas beschleunigt. Für den 80-Kubik-Agrarrunner nennt Fliegl gut 7,2 Tonnen Leergewicht und rund 28 Tonnen Nutzlast. Bei der Sattelhöhe achtete Fliegl auf die Kompatibilität zu Allrad-Zugmaschinen und bietet hier je nach Kundenwunsch Varianten von 1200 bis 1380 Millimeter an. Dazu kommen das in diesem Segment fast schon übliche Paket aus Breitreifen (in dem Fall 425/65 R 22,5) und die Nachlauflenkachse, um die Manövrierfähigkeit auch abseits der Straße zu erhöhen. Das korrespondiert mit Heiß-Rehms Aussagen zu den am häufigsten georderten Sonderausstattungen: Hier nennt er Lenkachsen, verstärkte Bodenausführungen, Bodenschutzplanen, hydraulische Heckklappe, hydraulisches Hackgutverdeck und innenliegende Auslauftrichter. Im Gegensatz zu vielen Herstellern hält ven der Buss von Krampe langfristig den Einsatz alternativer Materialien wie GFK zum Beispiel an den Seitenwänden für denkbar. Auch Straif von Schwarzmüller lässt durchblicken, dass man an alternative Materialien denkt, um das Gewicht zu senken oder die Haltbarkeit zu verbessern, aber: "So lange aber die Anschaffungskosten von solchen Materialen höher sind als Alu respektive Stahl, wird es sehr schwierig werden, dass diese sich durchsetzen." Auch H&W denkt über Alternativen nach: "Gerade im Bereich der Anbauteile sowie der Teile bei denen hoher Abrieb zu verzeichnen ist, ist mittel- und langfristig der Einsatz von Kunststoffen mit entsprechend hohen Abriebklassen vermehrt denkbar. Bereits jetzt werden dort Kunststoffteile eingesetzt. Wichtig ist, dass die Komponenten den Witterungsbedingungen in Sommer und Winter standhalten, ohne dabei spröde zu werden", fasst Scharffe zusammen. So bleibt es vorerst bei Stahl und Alu, wobei Reisch mittlerweile auch großen Wert auf eine Optimierung der Reparaturfreundlichkeit legt. Laut Heiß-Rehm "wird in Zukunft mehr geschraubt und weniger geschweißt, da dadurch die gewünschten Teile schneller auszutauschen sind." Am meisten werden bei Reisch neben den üblichen Verschleißteilen am Fahrwerk Teile des Bodens bestellt: Gleitlager, Endkappen, Kunststoff-Verschleißbleche wie auch die Bodenbretter selbst, was Heiß-Rehm mit der Abnutzung und Reibung erklärt, der diese Teile ausgesetzt sind - was im harten landwirtschaftlichen Akkordeinsatz nicht weniger werden dürfte! Anbieter-Auswahl Carnehl www.carnehl.eu Tel.: 0 51 01/9 19 80Fliegl www.fliegl-fahrzeugbau.de Tel.: 03 64 82/83 00H&W www.hundw-nutzfahrzeugtechnik.de Tel.: 0 25 64/95 09 50Kempf www.kempf.ag Tel.: 0 26 61/29 70Knapen www.knapen-trailers.eu Tel.: +31/4 93 32 03 30Kraker www.krakertrailers.eu Tel.: +31/1 15 56 17 40Legras www.legras.de Tel.: 0 65 01/9 38 90Peischl www.peischl-fahrzeugbau.at Tel.: 0 81 05/9 07 91 49Reisch www.reisch-fahrzeugbau.de Tel.: 0 84 35/1 50Schmitz Cargobull www.cargobull.com Tel.: 0 25 58/8 10Schwarzmüller www.schwarzmueller.com Tel.: +43/7 713 80 00Stas www.stas.be Tel.: +32/56 60 01 91Walkliner www.walkliner.de Tel.: 0 75 61/9 86 00Wielton www.wielton.de Tel.: 0 22 34/9 67 89 20

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