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Jade-Weser-Port verfehlt die Umschlagsziele

19.03.2013 09:48 Uhr
Jade-Weser-Port verfehlt die Umschlagsziele
Der Jade-Weser-Port hat im ersten halben Jahr die Ziele nicht erreicht
© Foto: dapd/Focke Strangmann

Weil der Tiefseehafen nicht ausgelastet ist, muss der Betreiber Eurogate Kurzarbeit anmelden.

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Berlin/Wilhelmshaven. Eine Drehscheibe des internationalen Seeverkehrs sollte der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven werden. Jetzt ist nach einem halben Jahr Betriebszeit Ernüchterung eingekehrt: Der als „Jahrhundertprojekt“ von Niedersachsen und Bremen hochgejubelte Hafen dümpelt vor sich hin. Wegen fehlender Auslastung steht sogar Kurzarbeit bevor.

Der Betreiber des Hafens, das Containerumschlagsunternehmen Eurogate, hat eingeräumt, dass die Umschlagsziele im einzigen deutschen Tiefwasserhafen für das laufende Jahr kaum mehr zu erreichen sind. Bis Ende vergangenen Jahres seien in drei Monaten lediglich 26.000 Container im Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven umgeschlagen worden, berichtet die Zeitung „Welt“ am Dienstag.

Eurogate habe aber der Hafen-Realisierungsgesellschaft eine Mindestzahl von rund 700.000 Containern für das erste volle Betriebsjahr vertraglich zugesichert. „Nach derzeitigem Stand wird es nur ein Bruchteil davon sein“, sagte Eurogate-Vorstandschef Emanuel Schiffer der Zeitung.

Zu einer vertraglich vereinbarten Strafzahlung sagte er nichts. Branchenkenner rechnen dem Bericht zufolge mit einem einstelligen Millionen-Euro-Betrag. Die Schleichfahrt im Schongang führt demnächst sogar zur Kurzarbeit im Hafen. Eurogate verhandelt darüber seit Februar mit der Gewerkschaft Verdi. Wie viele der 400 Mitarbeiter betroffen sein werden, steht noch nicht fest.

Die neue rot-grüne Landesregierung in Hannover will den Hafen jetzt schnell vom Abstellgleis holen. Für Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) ist mit dem zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke von Oldenburg nach Wilhelmshaven schon ein Schritt erreicht. Außerdem will Lies die Vorteile des Tiefwasserhafens anpreisen und den Standort international besser vermarktet sehen. Einer der Väter des jahrzehntelang geplanten Hafens ist jedoch weiter zuversichtlich. „An den Vorzügen kommt kein Reeder vorbei“, sagt der Chef der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung, John Niemann. Die wirklich großen Schiffe würden noch kommen. (dpa)

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