Bozen. Die teils gesalzene Erhöhung der Maut zum 1. Januar 2018 trifft bei den italienischen Transportverbänden auf Unverständnis. So kritisiert der italienische Transportverband Anita, dass es nicht nachvollziehbar sei, dass in Zeiten zunehmenden Verkehrsflusses, der gleichzeitig weitere Einnahmen für die Autobahnbetreiber bedeute, die Maut weiterhin erhöht werde. Mauterhöhungen wie etwa ein Anstieg im Bereich der Mailänder Tangenziale von 13,91 Prozent, seien dem Transportsektor bei fehlender Inflation eine zusätzliche Last.
„In einer Phase des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs, in der das italienische Bruttoinlandsprodukt – wenn auch weniger als in anderen EU-Ländern – steigt, in der sich aber auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen des Sektors weiter verschlechtert, kann sich Italien eine neue Steigerung der Produktionskosten nicht erlauben, da diese die Antriebskraft des Exports kompromittiert, der der wahre Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs ist“, wird Thomas Baumgartner, Präsident der Anita, von italienischen Medien zitiert. Die Kosten für die Maut beliefen sich auf circa 12 Prozent der Betriebskosten eines Lkw und weitere Mauterhöhungen hätten einen unvermeidbaren Einfluss auf die Logistikkosten der Produktionsfirmen.
Der Transportverband fordert deswegen eine Einbeziehung des Transportsektors bei der Festlegung von Mauterhöhungen und verlangt außerdem vom Ministerium, eine Mauterhöhung nur zuzulassen, wenn diese an Verbesserungen der Befahrbarkeit der Strecken und der Verkehrssicherheitsverbesserung des Autobahnnetzes gekoppelt sei.
Die Maut wurde zum Jahresbeginn auf fast allen italienischen Autobahnen deutlich erhöht. (nja)
Der Verband Anita zeigt wenig Verständnis für die teils horrenden Mauterhöhungen der italienischen Autobahnbetreiber und fordert die Politik auf, einzugreifen.