-- Anzeige --

Italien: Vier Millionen Fahrzeuge ohne Versicherung

15.09.2014 15:00 Uhr
Italien: Vier Millionen Fahrzeuge ohne Versicherung
In Italien sind rund vier Millionen Fahrzeuge ohne Versicherungsschutz unterwegs
© Foto: Picture Alliance/dpa/Lars Halbauer

Die Versicherungsprämien sind in Italien so hoch, dass viele Fahrzeughalter sich diese nicht mehr leisten können.

-- Anzeige --

Rom. Die Daten, die der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi bei einer Pressekonferenz zum sommerlichen Reiseverkehr nannte, sind seiner Meinung nach „unglaublich“, seien doch rund vier Millionen Fahrzeuge in Italien nicht versichert. Es gelte nun, umgehend zu handeln, um diesem Verhalten etlicher Fahrzeugführer Einhalt zu gebieten und so einen Beitrag zur Straßenverkehrssicherheit zu leisten. Mit Hilfe neuer Technologien sollen die betroffenen Fahrzeuge ausfindig gemacht, die Daten miteinander abgeglichen und die Fahrzeughalter nicht versicherter Fahrzeuge kontaktiert und zur Zahlung der Beiträge aufgefordert werden.

Doch das eigentliche Problem dieser „auto fantasma“, also der italienischen „Geisterautos“ ist laut der Verbraucherzentrale Adoc ein anderes. Die für Fahrzeuge zu leistenden Versicherungsbeiträge seien in Italien schlichtweg zu hoch. Dazu Adoc-Geschäftsführer Lamberto Santini: „Die Versicherungskosten sind für italienische Familien eine enorme Belastung: die durchschnittlichen Kosten zwischen einer italienischen und einer europäischen Versicherung variieren zwischen 25 und 30 Prozent; während die KFZ-Haftpflichtversicherung in Italien in etwa 3,2 Prozent eines Einkommens beträgt, liegt sie durchschnittlich in Europa bei nur 1,8 Prozent.“ Besonders kritisch sei die Situation für italienische Fahranfänger. Im Vergleich zu einem erwachsenen Fahrzeughalter seien ihre Versicherungsbeiträge um 338 Prozent höher.

Tina Napoli, die Verantwortliche für Verbraucherpolitik bei Cittadinanzaattiva, fordert gar ein Entgegenkommen der Versicherungen, da nur durch Senkung der Versicherungsbeiträge auch die Anzahl der „Geisterautos“ auf italienischen Straßen reduziert werden könne. Erste kleinere Erfolge gibt es nach Ansicht von Verbraucherschützer Walther Andreaus bereits in den Regionen, in denen die Verbraucher besonders gut informiert seien. Eine dort entstehende Konkurrenzsituation vermeide eine Erhöhung der Versicherungsbeiträge bei der Autohaftpflichtversicherung: „In Italien entsprechen die durchschnittlichen Versicherungskosten mehr als dem Doppelten der Versicherungsbeiträge, die in Frankreich und Portugal bezahlt werden, und übersteigen um 80 Prozent den deutschen und um 70 Prozent den niederländischen Versicherungsbeitrag: deswegen gibt es bedeutenden Spielraum für Konkurrenzangebote.“ (nja)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Italien

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.