Rom. Die Lage in Italien hat sich am dritten Streiktag etwas entspannt: An 150 Punkten haben sich in Italien Straßentransportunternehmer und LKW-Fahrer versammelt, um gegen die Sparpolitik der Regierung Monti zu protestieren. Trotz polizeilicher Anordnung gab es nach wie vor zwei Blockaden der Autobahnen: der A 21 Turin-Brescia und der A 30 Caserta-Salerno. Die Sammelpunkte haben sich inzwischen auf wichtige Landstraßen verlagert.
Überall im Land haben viele Tankstellen geschlossen. Der Polizeipräfekt von Neapel hat die Konzerne Esso und Q8 verpflichtet, sofort für Nachschub zu sorgen. Das ging jedoch nur schleppend, da viele Tanklaster Polizeischutz brauchten. Die Polizei meldete heute, dass auf den Autobahnen A1, A3, A14 und A16 die Versorgung mit Kraftstoff nicht gesichert ist.
Als Folge der Blockaden sind die Preise für Obst und Gemüse explodiert mit Steigerung von zum Teil 200 Prozent. Obst und Südfrüchte aus Süditalien sind in Norditalien kaum auffindbar.
Die Staatsanwaltschaft von Asti hat unterdessen beantragt, die Untersuchungshaft der deutschen LKW-Fahrerin zu verlängern. Sie hatte gestern bei Asti einen Streikposten mit dem LKW überrollt und dabei tödlich verletzt. Der Vorwurf des Vorsatzes der Tötung scheint ausgeräumt, jetzt prüfen die Ermittler, ob die Fahrerin durch gefährliches Fahrverhalten den Unfall herbeigeführt hat. (rp)