Rom. Die Mauterhöhungen in Italien bleiben in der Diskussion. Vor allem da einige Betreibergesellschaften mit den neuen Preisen weit über der durchschnittlichen Mauterhöhung von 2,74 Prozent liegen und sich auf Autobahnteilstücken teils zwischen 8,34 Prozent (Turin-Mailand) und 52,69 Prozent (Aosta Ovest-Morgex) mehr bezahlen lassen.
In einer Mitteilung moniert der Verband Confartigianato nun, dass Mauterhöhungen genehmigt worden seien, die trotz aller Erklärungsversuche in keinerlei Verhältnis zu einem leichten Wirtschaftsaufschwung stünden: „Wenn die externen Kosten wie die Mautkosten für die Warentransportfirmen derart ansteigen, wird die italienische Wirtschaftsentwicklung folglich ausgebremst.“
Verlagerung auf die Schiene nicht praktikabel
Problematisch sei das insofern, als es in Italien oftmals keine wirkliche Alternative zum Transport per Straße gebe. Momentan, so Confartigianato, sei die Verlagerung von der Straße auf die Schiene schwierig und wenig praktikabel, obwohl es in einigen Gegenden Prämien von bis zu 2,50 Euro pro Kilometer gebe. Höhere Kosten, Wartezeiten und vereinbarte Lieferzeiten seien nicht kompatibel mit den Anforderungen des Marktes.
Als Beispiel führt Confartigianato die 235 Kilometer lange Strecke zwischen Verona und Österreich an, für die etwa drei Stunden und 20 Minuten benötigt würden. Bei Verlagerung auf die Schiene würden die Zeiten verdoppelt, da abgesehen von der reinen Transportzeit auch die Dauer der Verladung und Entladung einkalkuliert werden müsse. Das wiederum hätte längere Lieferzeiten, erhöhte Kosten und somit eine Reduzierung der Wettbewerbsfähigkeit zur Folge.
Einige der Programme zur Förderung der Transportverlagerung seien zudem nicht operativ. Eine wirkliche Alternative zum Transport per Straße gebe es somit nicht und die Mauterhöhung treffe die Transportunternehmen daher empfindlich. (nja)