Rom. Die umstrittene LKW-Blockabfertigung am Brenner sorgt in Italien zunehmend für Unverständnis. Die Prinzipien einer loyalen Kooperation, die Europa ausmachten, seien verletzt. Trotz anderslautender Absprachen beim Brennergipfel in München hätte es unilaterale Entscheidungen gegeben. Das kritisierte das italienische Verkehrsministerium nun in einer offiziellen Mitteilung.
Die Maßnahme, nach der an bestimmten Tagen nur maximal 300 Lastwagen pro Stunde den Brenner in Nord-Süd-Richtung passieren dürften, sei eine Maßnahme, die der Abstimmung aller beteiligten Länder sowie auch der Europäischen Kommission bedürften. Die freie Warenzirkulation und das Prinzip eines fließenden Verkehrs seien von wichtiger Bedeutung – auch sei es eine grundlegende Entscheidung aller Länder, die Umweltverträglichkeit zu gewährleisten und den kombinierten Transport mit entscheidenden Investitionen zu verbessern.
Beim nächsten Brenner-Gipfel, der nach derzeitigem Stand am 12. Juni dieses Jahres in Bozen stattfinden soll, müssten die unilateralen Maßnahmen dringend diskutiert werden – auch zusammen mit Pat Cox, dem europäischen Koordinator des skandinavisch-mediterranen Korridors. Die italienische Haltung dazu ist jedenfalls klar: Eine LKW-Blockabfertigung widerspricht dem europäischen Gedanken.
Blockabfertigungen hatten in der Vergangenheit regelmäßig an bestimmten Terminen an der deutsch-österreichische Grenze bei Kufstein Richtung Süden stattgefunden. (nja)