Genf. Die IRU ruft die Regierungen dazu auf, Unternehmen des Straßengüterverkehrs während der Corona-Krise zu unterstützen. Konkret fordert der Weltdachverband der Straßentransportwirtschaft von den Regierungen
- Lenk- und Ruhezeiten-Regeln zu lockern, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten sicherzustellen und es Fahrern zu ermöglichen, stark betroffene Gebiete so schnell wie möglich zu verlassen
- Lieferbeschränkungen aufzuheben, sodass Lieferungen zu sichereren Zeiten, zum Beispiel nachts erfolgen könnten
- Mautzahlungen und Straßennutzungsgebühren für Lkw zu senken oder zu streichen
- Unterstützungsprogramme für arbeitslose Mitarbeiter des Gewerbes aufzubauen
- Einseitige Maßnahmen zu vermeiden, die den grenzüberschreitenden Transport von wichtigen Gütern einschränken
- finanzielle Nothilfeprogramme für Unternehmen bereitzustellen, um Insolvenzen zu vermeiden
- klar zu kommunizieren, welche Regeln und Maßnahmen für Fahrzeuge, Fracht und Fahrer vor allem in den Quarantäne-Zonen gelten
Der Straßengüterverkehr stelle sicher, dass die Bevölkerung während der Corona-Pandemie mit wichtigen Gütern wie Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werde, argumentiert die IRU. Leider werde das durch sich ständig ändernde Regeln und Restriktionen, die teilweise planlos und unkoordiniert umgesetzt werden erschwert, bemängelt der Verband.
Branche könnte in wirtschaftliche Schieflage geraten
Die IRU rechnet mit schlimmen wirtschaftlichen Folgen für die Branche. Auf der Basis des signifikanten Rückgangs in der interkontinentalen Containerschifffahrt, geht der Verband davon aus, dass im Jahr 2020 bis zu 20 Prozent weniger Straßentransporte durchgeführt werden. Für die Branchenunternehmen könnte das weltweit Einnahmen-Verluste von 2 Billionen Euro bedeuten, schätzt die Organisation. Hinzu komme, dass fast sechs Prozent der Angestellten im Straßengüterverkehr arbeiteten – hauptsächlich in kleinen und mittelgroßen Firmen, die Krisen wie die derzeitige Corona-Pandemie nicht so einfach wegsteckten. Der Verband dringt daher auf staatliche Unterstützungen.
Ch. Läufer