Lübeck. Der Finanzinvestor Reef will seine Anteile an der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) verkaufen. Das bestätigte Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) am Freitag, 13. Dezember. Bis Ende März muss die Bürgerschaft entscheiden, ob die Stadt die Anteile in Höhe von 37,5 Prozent zurückkaufen soll. Zu dem geforderten Preis machte Lindenau keine Angaben. Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ über den geplanten Verkauf berichtet. Der Lübecker Hafen ist nach Angaben des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteinischen Häfen mit einem Umschlag von rund 22 Millionen Tonnen im Jahr 2018 der größte deutsche Ostseehafen.
Reef, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank war 2008 in den Hafen eingestiegen und hatte zunächst 25,1 Prozent der Anteile für 24,8 Millionen Euro von der Stadt gekauft. 2017 hatte der Investor wie vertraglich vereinbart weitere 12,1 Prozent der Anteile erworben. Wenn sich die Hansestadt Lübeck gegen den Rückkauf entscheidet, kann Reef die Anteile auf dem freien Markt anbieten.
Die LHG macht seit Jahren Verluste. Seit 2018 läuft die Sanierung der Gesellschaft. Dafür verzichten die 450 Beschäftigten noch bis 2022 auf 17 Millionen Euro Lohn, die Hansestadt Lübeck als Eigentümerin der Hafenflächen verzichtet auf 17 Millionen Euro Pacht. Der Hafenverband Mecklenburg-Vorpommern und die Reederei Scandlines hatten dagegen Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt, die aber später wieder zurückgezogen. (dpa)