Paris. Fretlink, die Bahnfrachtsparte des Ärmelkanal-Tunnelbetreibers Eurotunnel, hat in einem Weissbuch skizziert, welche Veränderungen aus Sicht des Unternehmens auf den Straßengütertransport zukommen oder auch derzeit zum Teil schon praktiziert werden. Das Gewerbe sei „in eine neue Ära eingetreten“, heisst es im Titel. Die darin enthaltenen Befunde seien das Ergebnis aus vier Jahren „Beobachtungen, Austausch und Experimenten“. Sie basierten insbesondere darauf, wie sich der entsprechende Markt entwickeln werde, und dies betreffe sowohl die Transporteure als auch die Verlader.
Dem Weißbuch zufolge sehen die Veränderungen so aus: Das Angebot wird knapper; es gibt „versteckte Kosten, die weitgehend unterschätzt werden“; die derzeitig praktizierten Ausschreibungen stimmen mit der Realität „vor Ort“ nicht mehr überein und bei der Qualität geht es „zu oft bergab“.
Wie soll danach der Straßengütertransport in Zukunft aussehen? Die Autoren plädieren für einen „neuen Standard bei der Organisation“. Der sei absolut notwendig, wenn man im Vorfeld der Verlader-Transportplanungen diese sicher machen wolle, um „Defaillancen zu unterdrücken“, die man heute nicht in den Griff bekomme. Der Kontakt mit den Transporteuren müsse neu überdacht, die bestehenden Systeme müssten miteinander verbunden werden, damit die verschiedenen Akteure zusammenarbeiten können, und schliesslich sei auch eine „globale Sicht auf die Kosten“ vonnöten.
Des Weiteren sei es unabdingbar, Digitalisierung und Automatisierung einzusetzen, um mehr Qualität und Effizienz zu erreichen und „jede Linie zu optimieren“. Das Weissbuch sieht in alledem einen „innovativen Bruch“ mit den bisherigen Praktiken, der von den Auftraggebern verlange, ihre Organisation, ihre Methoden und ihre Funktionsprozesse umzubauen. Dies könne nur stufenweise erfolgen und nicht auf einen Schlag. (jb)