Im Gespräch mit dem Leiter der Unternehmenskommunikation bei Lufthansa Cargo, Matthias Eberle, über die Tiaca-Luftfracht-Konferenz, die vergangene Woche in Atlanta USA stattgefunden hat.
Herr Eberle, die Gruppe der Lufthansa Cargo hatte einen großen Gemeinschaftsstand auf der Tiaca. Der kostet Geld. War er auch geldwert?
Matthias Eberle: Es ist für Lufthansa Cargo sehr wichtig und entsprechend „geldwert“, in einem großen und strategisch bedeutenden Markt Präsenz zu zeigen. Gemeinsam mit unseren Partner-Airlines Swiss World Cargo und Brussels Airlines Cargo ist uns das in Atlanta sehr gut gelungen. Das zeigen die zahlreichen Besuche an unserem Messestand von Geschäftspartnern und Medienvertretern aus aller Welt – auch dank einiger Innovationen wie GSM-Tracking, die in den USA auf reges Interesse stoßen. Daneben kam auch das Netzwerken nicht zu kurz. Der persönliche Austausch mit internationalen Geschäftspartnern ist wichtig und trotz I-Phone-Kommunikation immer noch zentraler Bestandteil einer jeden Messe. Eine E-Mail kann keinen Handschlag ersetzen.
Was sagen sie zur regionalen Repräsentanz der Aussteller?
Auffällig war aus meiner Sicht die Dominanz europäischer und nahöstlicher Firmen in der Messehalle. Von einer weltweiten Leitmesse hatte ich mir eine geografisch breitere Teilnahme von Ausstellern und Konferenzrednern erwartet.
Geht von der Atlanta-Tiaca eine starke Botschaft aus?
Dass die USA und die EU mittlerweile ihre jeweiligen Kontrollverfahren für Luftfracht anerkennen, kann ohne Übertreibung als historische Vereinbarung bezeichnet werden. Jetzt ist es wichtig, diesen Schwung zu nutzen und international eine stärkere Harmonisierung bei Sicherheitskontrollen zu erreichen. Lufthansa Cargo-Vorstandschef Karl Ulrich Garnadt hat das auf einem Panel mit US-Vertretern sehr deutlich gemacht. Leider sind wir von globalen Sicherheitsstandards bei der Luftfracht noch sehr, sehr weit entfernt. Auch das hat die Tiaca deutlich gezeigt.
Interview: Heiner Siegmund, freier Journalist