München. Die Deutsche Bahn (DB) denkt derzeit nicht über eine Trennung von DB Schenker nach. Das sagte Berthold Huber, bis zum 31. März noch zuständig für Güterverkehr und Logistik im Vorstand der DB, der VerkehrsRundschau (VR). „Ein Verkauf oder ein Börsengang stehen derzeit nicht auf der Agenda“, antwortete das Vorstandsmitglied auf die Frage, ob eine solche Lösung nicht in Erwägung gezogen werde, um damit DB Cargo zu sanieren.
Huber, der zum 1. April 2018 die Sparte Güterverkehr und Logistik an Alexander Doll übergibt, begründete den Druck auf die Rohertragsmargen bei DB Schenker mit Kapazitätsengpässen und dem starken Wettbewerb. Dennoch sei es gelungen, Umsatz und Rohertrag zu steigern. DB Schenker hat trotz mehr Umsatz und einem deutlich besseren Ergebnis 2017 als DB Cargo jedoch weniger finanzielle Mittel für Investition erhalten als DB Cargo. Huber sieht darin keine Einschränkung: „Für notwendige und sinnvolle Investitionen … gab und gibt es finanzielle Mittel“, bekräftigte Huber.
Er verneinte, dass angesichts der Verluste bei DB Cargo – 90 Millionen Euro im Jahr 2017 – die Zukunftsfähigkeit dieses Geschäftsfeldes gefährdet sei. Eine solche Aussage fand sich in einem internen Papier des Konzerns (die VerkehrsRundschau berichtete exklusiv). Vielmehr begründete er den Verlust mit „Sondereffekten wie die massiven Zugausfälle durch die Stürme und die Sperrung der Rheintalbahn durch den Tunneleinbruch bei Rastatt“. Diese Ereignisse waren jedoch laut den internen Papieren nur für gut die Hälfte der Verluste bei DB Cargo verantwortlich. Als das „oberste Ziel“ für DB Cargo nannte er die Stabilisierung der betrieblichen Qualität für die Kunden. Deshalb würde intensiv an der Pünktlichkeit, einem stabilen Betriebsablauf und einer höheren Produktivität gearbeitet.
Einen ausführlichen Bericht über den Geschäftsverlauf von DB Schenker und DB Cargo mit einer detaillierten Analyse der Zahlen können Sie in der VerkehrsRundschau 13-14/2018 vom 31. März lesen oder ab heute Nachmittag für VR-Abonnenten im E-Paper. (cd)