Catania. Gratwanderung für das in Catania ansässige Unternehmen Geotrans: Die Transportfirma, die erst im Jahr 2014 im Rahmen der großangelegten Antimafia-Operation „Caronte“ beschlagnahmt wurde, genießt erneut das volle Vertrauen der Transportbranche und gilt nun als transparentes Sozialunternehmen. Unter Aufsicht ihres Insolvenzverwalters ist es der Firma nicht nur gelungen, den Kundenstamm zu erneuern und zu verbessern, sondern auch ihr Image neu aufzubauen und einige Arbeitsplätze zu erhalten. Geotrans konnte außerdem die Zertifizierung nach ISO 9001 erneuern und ist nun aktives Mitglied der Antimafia-Bewegung „AddioPizzo“, die sich im Kampf gegen organisiertes Verbrechen und Erpressung von Seiten der sizilianischen Mafia „Cosa Nostra“ engagiert.
Geotrans, einst eines der größten und wichtigsten Transportunternehmen Siziliens, erhält aufgrund einer Finanzierung durch die Banca Etica und die Kreditgesellschaft Unifidi nun die Finanzierungsmittel für die Anschaffung von acht neuen LKW, mit denen ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung des Wiederaufbaus des Unternehmens unternommen werden soll. Alle neuen Transportfahrzeuge sollen Aufschriften der Banca Etica sowie der Antimafia-Bewegung „Addio Pizzo“ tragen.
Geotrans war eins von 31 Unternehmen, das im Rahmen der Operation „Caronte“ 2014 von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden war. Der Vorwurf lautete auf Zugehörigkeit zur Mafia, unzulässige Konkurrenz auf dem Transportmarkt, Scheinüberschreibung von Gütern sowie auf andere Delikte, die alle im Zusammenhang mit mutmaßlichen Mafia-Verstrickungen zwischen der Cosa Nostra, der Politik und dem Transportwesen standen. Geotrans war deshalb im Visier der Ermittler gelandet, weil sie auf ein gewichtiges Mitglied der Cosa Nostra zurückzuführen war.
Jetzt gilt Geotrans hingegen als transparentes Sozialunternehmen, das derzeit 20 Personen beschäftigt und jede Art von Waren auf nationalen und internationalen Strecken transportiert. Die von der Banca Etica und der Kreditgesellschaft Unifidi zugesicherte Finanzierung, die mindestens 300.000 Euro betragen soll, dient vor allem dem Wiederaufbau des Fuhrparks. (nja)