Kiel. Die Kieler Industrie- und Handelskammer (IHK) will gemeinsam mit Politik und Gesellschaft eine gemeinsame Vision für neue Mobilitätskonzepte entwickeln. Leitlinien dafür stellte IHK-Präsident Klaus-Hinrich Vater am Mittwoch in Kiel vor. „Effizient, emissionsarm und smart müssen Güter und Personen von A nach B kommen“, nannte er als Prinzip. Gerade in der Corona-Krise zeige sich die Wichtigkeit leistungsfähiger Infrastruktur, moderner City-Logistik und eines bedarfsgerechten öffentlichen Nahverkehrs.
Die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen brächten wichtige Erfahrungen mit sich, sagte Vater. So habe sich gezeigt, dass die Unternehmen der Güter- und Personenverkehrsbranche zu den systemrelevanten Bereichen der Wirtschaft gehören. Bürokratieabbau sei zügig möglich, wenn Politik und Verwaltung den Herausforderungen konstruktiv und parteienübergreifend begegnen. Die Digitalisierung müsse in allen Bereichen forciert werden, unter anderem, um Planungen zu beschleunigen und zeitgemäße Mobilitätsangebote zu schaffen. Der Klimawandel samt der Notwendigkeit einer Mobilitäts- und Verkehrswende mit innovativen Antrieben sei so aktuell wie zuvor.
Für Straße, Schiene und Wasser hat die IHK einen Forderungskatalog mit aktuellen und kommenden Infrastrukturprojekten aufgestellt. Zu den wichtigsten gehörten das dritte Bahngleis zwischen Pinneberg und Elmshorn, die A 20 als Ost-West-Verbindung und die Ertüchtigung des Nord-Ostsee-Kanals. Der derzeitige Einbruch in der Wirtschaft sei ein vorübergehender Zustand, sagte Vater. Daher dürften auch die brennenden Fragen zu Mobilität und Verkehr zumindest mittelfristig nicht aus den Augen verloren werden. (dpa/ja)